Edna May Wonacott
Edna May Wonacott (* 6. Februar 1932 in Willits, Kalifornien) ist eine US-amerikanische ehemalige Kinderdarstellerin.
Leben und Karriere
Bekannt wurde Wonacott durch die Rolle des Bücher verschlingenden, selbstbewussten Mädchens Ann Newton im Filmklassiker Im Schatten des Zweifels aus dem Jahre 1943. Sie hatte vor Drehbeginn keinerlei Schauspielerfahrung, noch nicht einmal in Schulstücken. Das Mädchen aus Santa Rosa wurde zufällig von Alfred Hitchcock, dem Regisseur von Im Schatten des Zweifels, und Filmproduzent Jack H. Skirball entdeckt, als sie gerade auf ihren Schulbus wartete. Alfred Hitchcock sprach Wonacott kurzerhand an und gab ihr nach kurzen Tests die größere Nebenrolle der Ann.[1] Sie erhielt keinen Schauspielunterricht, sondern befolgte nur streng die Anweisungen von Hitchcock. Am Filmset schwärmte Wonacott für Schauspieler Joseph Cotten, der im Film ihren mörderischen Onkel spielte – vor der Kamera als Ann musste sie ihren Onkel aber ablehnend behandeln. Hitchcock gab ihr die Anweisung: „Egal, wie nett der Onkel zu dir ist, sei ihm gegenüber immer misstrauisch und frage, warum und was er gerade macht“.[2]
Edna May Wonacott war die Tochter von Lebensmittelhändlern – ihr Vater wurde 90 Jahre alt, ihre Mutter 102 Jahre. Ihr Filmdebüt unter Hitchcock blieb ihr bekanntester Auftritt. Einzig im Western Under Western Skies durfte sie 1945 noch einmal eine etwas größere Rolle spielen. In ihren weiteren fünf Filmen – Hi, Beautiful (1944), Die Glocken von St. Marien (1945), Die Liebe unseres Lebens (1945), Sunny Side of the Street (1951) und The Model and the Marriage Broker (1951) – musste Wonacott sich dagegen mit unbedeutenden Rollen abfinden.
Nach ihrer Heirat 1951 zog sie sich von der Schauspielerei zurück. Mit ihrem Ehemann war sie über 57 Jahre bis zu seinem Tod verheiratet, sie haben drei Söhne. Edna May Wonacott, verheiratete Green, lebt heute als Urgroßmutter in Yuma, Arizona. Seit einem Interview vor einigen Jahren bekommt sie Fanbriefe aus aller Welt, was sie mit Freude und Verwunderung zur Kenntnis nimmt.[3]