Edmundsbury
Edmundsbury (selten auch Ashepoo, Ashipoo,[1] als Flussquerung Ashepoo Ferry[2]) ist eine Wüstung am Westufer des Ashepoo River nahe der heutigen Siedlung Ashepoo in South Carolina.
Landgraf Edmund Bellinger II. legte um 1740 auf einem Teil der Herrschaft eine Siedlung an, die er nach seinem Vater Landgraf Edmund Bellinger I. Edmundsbury nannte. Von den 96 ausgewiesenen Stadtgrundstücken wurden jedoch nur zwei jemals verkauft. Später wurde hier eine Brücke über den Ashepoo angelegt, die im Laufe der nächsten Jahrhunderte wohl mehrmals wieder zerstört und durch eine Fähre ersetzt wurde. 1745 wurde beschlossen, in Edmundsbury eine sogenannte chapel of ease, eine Filialkirche für den St. Bartholomew Parish, zu errichten. Ein Kirchenbau aus Backstein wurde 1760 fertiggestellt, aber wahrscheinlich im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg verlassen und zerstört. Ähnlich ging es wohl auch den drei hölzernen Nachfolgebauten. Gegen Ende des Sezessionskrieges brannten die letzte Kirche und das einzige andere Gebäude der Siedlung nieder.[3][4] Der Historiker Robert Olwell nennt Edmundsbury zusammenfassend eine Stadtgemeinde, die nur in der Vorstellung der Kolonisten existierte und die Verhältnisse in England imitieren sollte.[4]
Einzelnachweise
- Ashepoo waren eigentlich eine Gruppe der Cusabo, als Bezeichnung einer Siedlung wahrscheinlich nur für die koloniale Siedlung am Ashepoo River verwendet, vgl. Gene Waddell: Indians of the South Carolina Low County, 1562–1751. Spartanburg 1982, S. 86–91 (englisch, cofc.edu [PDF; abgerufen am 4. Januar 2021]).
- Ashepoo Ferry (historical) im Geographic Names Information System des United States Geological Survey
- Henry A. M. Smith: Radnor, Edmundsbury and Jackson Borough. In: South Carolina Historical Society (Hrsg.): The South Carolina Historical and Genealogical Magazine. Band 11, Nr. 1, 1910, ISSN 0148-7825, S. 42–46, JSTOR:27575257 (englisch).
- Robert Olwell: Masters, Slaves, & Subjects: The Culture of Power in the South Carolina Low Country, 1740-1790. Cornell University Press, 1998, ISBN 0-8014-8491-X, S. 57–61 (englisch, google.de [abgerufen am 4. Januar 2021]).