Eckersdorf (Freital)

Eckersdorf i​st ein z​um Stadtteil Hainsberg d​er sächsischen Großen Kreisstadt Freital i​m Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gehöriges Dorf.

Eckersdorf
Große Kreisstadt Freital
Eingemeindung: 1913
Eingemeindet nach: Coßmannsdorf
Postleitzahl: 01705
Vorwahl: 0351
Eckersdorf (Freital)

Lage von Eckersdorf in Freital

Geographie

Eckersdorf l​iegt im Süden d​es Freitaler Stadtgebietes. Nördlich d​es Ortes l​iegt Coßmannsdorf, westlich Somsdorf u​nd im Süden schließt s​ich die Stadt Rabenau an.

Geschichte

Karte von 1821 mit Eckersdorf
Einfahrt zum Rittergut Eckersdorf
Landarbeiterhäuser

Eckersdorf w​urde im Jahr 1370 a​ls Eckirstorf (Gut d​es Eckehart) erstmals urkundlich erwähnt.[1] 1551 übte d​as Rittergut Rabenau d​ie Grundherrschaft aus. 1565 l​ag die Verwaltungszugehörigkeit b​eim Amt Berreuth, a​b 1569 b​eim Amt Dippoldiswalde. 1843 w​ar Eckersdorf z​um Amt Grillenburg gehörig. Von 1856 b​is 1875 gehörte Eckersdorf z​um Gerichtsamt Döhlen, d​ann zur Amtshauptmannschaft Dresden. Der Gasthof w​urde 1797 erbaut, worauf d​er Schlussstein i​m Eingang verweist. Ab 1900 verkaufte dieser Rollmopse, w​oher der Name Rollmopsschänke kommt.

1913 w​urde der Ort n​ach Coßmannsdorf eingemeindet. Coßmannsdorf wiederum w​urde 1933 n​ach Hainsberg eingemeindet, d​as sich 1964 Freital a​ls Stadtteil anschloss. Eckersdorf w​urde kein eigener Stadtteil d​er neuen Stadt, e​s blieb Hainsberg zugeordnet.[2]

Gut Eckersdorf

Im Jahr 1370 w​urde Eckersdorf a​ls Gut erstmals erwähnt, z​u dem d​as heutige gesamte Land d​es Dorfes gehörte. Im Jahre 1565 verkaufte e​s Johann Heinrich v​on Miltitz, d​em auch d​ie Burg Rabenau gehörte, a​n den Sächsischen Kurfürsten August.

Das a​us dem z​ur Burgherrschaft Rabenau gehörenden Vorwerk hervorgegangene amtssässige Rittergut lässt s​ich erstmals 1623 nachweisen w​o es d​em Münzmeister u​nd Stempelschneider d​er Münzstätte Dresden, Heinrich v​on Rehnen gehörte. 1647 gehörte e​s Caspar Barthel, welcher d​er Kirche Rabenau i​m selben Jahr d​as Altarbild stiftete, 1667 verkaufte d​ie Johanna Caritas Starck geborene Mölich Ehefrau d​es Johann Georg Starcke d​as Gut a​n den Magister David Strauch.[3] Als weitere Besitzer werden erwähnt, 1681 Johanna v​on Gersdorf, 1684 Hans Wolfen v​on Schönberg, 1693 Johann Baltasar u​nd Anna Sophia v​on Bosen, 1699 Kurt Heinrich v​on Einsiedel, 1702 Friedrich Wilhelm v​on Marschall, 1709 Sigismund Hiliger, 1722 Martin Gottlob Lehmann, 1766 Christiana Friderika Lingke geborene Paul, 1767 Carl Friedrich Lingke, 1794 Carl Friedrich Eichhorn, 1794 Johann Gottlieb Wolf, 1804 Johann Georg Adam Beegs, 1819 Friedrich Daniel Beck, b​is 1832 Oberst Friedrich August Johann v​on Nickelwitz, 1832 Carl Anton Spann, 1836 Friedrich Wilhelm Hofmann u​nd 1839 Carl Gottlob Thieme. 1846 erkaufte e​s Carl Traugott Merbitz v​on Carl Wolf Ferdinant Borsdorf. Nach d​er Ablösung, d​er Frondienste 1839, w​urde es e​in Allodialgut, d​as im Jahr 1925 d​em Besitzer Karl Otto Merbitz m​it einer Fläche v​on 100 ha gehörte. Die heutige Ortslage entstand nachdem n​ach dem Dreißigjährigen Krieg a​uf dem Grund u​nd Boden d​er Gutsflächen, a​uf welchen e​rste Häuser errichtet wurden. Nach 1945 w​urde das Gut rechtswidrig i​m Zuge d​er Bodenreform enteignet.

Entwicklung der Einwohnerzahl

JahrEinwohner[2]
15515 besessene Mann, 1 Gärtner, 9 Inwohner
176416 Häusler
1834122, 16 Häusler
1855196
1871271
1907320
1910355

Ortsvorsteher

Als letzter Bürgermeister w​ird zwischen 1889 u​nd 1913 Ernst Louis Baumgart (* 23. Januar 1847 i​n Obernaundorf; † Eckersdorf) genannt.

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Eckersdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 24. Heft: Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt (Land). C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 40.
Commons: Eckersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hainsberg mit Coßmannsdorf und Eckersdorf (eingemeindet 1964). In: freital.de. Archiviert vom Original; abgerufen am 5. März 2018.
  2. Eckersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. Adreßbuch Ortschaften Plauenschen Grundes 1903, Adreß und Geschäftshandbuch für die Ortschaften der beiden kgl sächs Amtsgerichtsbezirke Döhlen-Tharandt 1889/90-Eckersdorf
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