Echter Jasmin
Der Echte Jasmin oder Gewöhnliche Jasmin (Jasminum officinale) ist ein Klettergehölz, das durch seine dekorativen, weißen und duftenden Blüten auffällt.[2]
Echter Jasmin | ||||||||||||
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Echter Jasmin (Jasminum officinale) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Jasminum officinale | ||||||||||||
L. |
Name
Als Bezeichnung für den echten Jasmin wurde im Verlaufe des 16. Jahrhunderts über türkische Vermittlung das Wort „Jasmin“ aus dem persischen entlehnten jāsamin[3][4][5] in verschiedenen Varianten ins Deutsche übernommen. Daneben gab es zunächst auch das Wort „veiolräben“ (Veilchenreben), das sich aber langfristig nicht durchsetzen konnte.[6]
Beschreibung
Der Jasmin ist ein sommergrüner, 0,4 bis 5 Meter, in Spalieren bis zu 10 Meter hoch kletternder Strauch mit grünen, vierkantigen, dünnen und rutenförmigen Zweigen. Die Blätter stehen gegenständig und sind aus fünf bis neun Blättchen zusammengesetzt. Die Blättchen sind elliptisch, zugespitzt und 1 bis 6 Zentimeter lang. Die Blüten stehen bis zu zehn in Büscheln. Sie sind weiß, duftend, etwa 2,5 Zentimeter breit und stehen auf 0,4 bis 2,5 Zentimeter langen Blütenstielen. Der Blütenkelch ist 1 bis 3 Millimeter groß, kahl oder wenig behaart. Der Kronsaum ist fünflappig und 6 bis 12 Millimeter lang.
Der Jasmin blüht von Juni bis September.
Als Früchte werden runde bis ovale Beeren gebildet, die bei Reife dunkelrot sind und sich später violett färben.[2][7]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.[8]
Verbreitung und Ökologie
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Echten Jasmins liegt im Himalaja, im Kaschmir und in Südwest-China in Höhen von 1800 bis 4000 Metern.[7] In Europa wurde er eingebürgert, man findet ihn auf der Iberischen Halbinsel, in Frankreich und Rumänien, außerhalb von Europa auch im Kaukasus und dem Iran. Er wächst in Steppen und Trockenwäldern auf mäßig trockenen bis frischen, nährstoffreichen Böden, die schwach sauer bis schwach alkalisch, kiesig oder sandig lehmig sein können. Er ist frostempfindlich und bevorzugt sonnigheiße Standorte.[2]
Systematik
Der Echte Jasmin ist ein Vertreter der Gattung Jasminum in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Dort wird die Gattung der Tribus Jasmineae zugeordnet.[9] Es werden drei Varietäten unterschieden:
- Jasminum officinale var. officinale: Die Endblättchen erreichen eine Länge von 1 bis 4,5 Zentimeter und eine Breite von 0,4 bis 2 Zentimeter. Junge Triebe, Blattstiele, Blätter und Blütenkelch sind kahl oder fein behaart.
- Jasminum officinale var. piliferum P.Y.Pai: Die Endblättchen erreichen eine Länge von 1 bis 4,5 Zentimeter und eine Breite von 0,4 bis 2 Zentimeter. Junge Triebe, Blattstiele, Blätter und Blütenkelch sind anliegend behaart.
- Jasminum officinale var. tibeticum C.Y.Wu mit Endblättchen, die eine Länge von 0,5 bis 1,6 Zentimeter und eine Breite von 0,2 bis 0,5 Zentimeter erreichen.[7]
Verwendung
Der Jasmin wird aufgrund seiner dekorativen und duftenden Blüten als Zierstrauch kultiviert.[2] Das ätherische Öl, welches mittels Lösungsmittel als Absolue gewonnen wird, verwendet man in der Aromatherapie,[10] zur Parfumherstellung und als Aromastoff beispielsweise für Jasmintee oder Maraschinokirschen.[11] Im Orient und in China werden schon seit Jahrtausenden duftende Öle aus den Blüten des Jasmin gewonnen, was sich auch in seinem persischen Namen ausdrückt (jāsamin oder jāsaman), der als Lehnwort auch im Arabischen verwendet wird.[5] Er gelangte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus türkischen Gärten über Italien nach Mitteleuropa.
Quellen
Literatur
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 356.
- Heinz-Dieter Krausch: „Kaiserkron und Päonien rot …“ Von der Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen. dtv, München 2007, ISBN 978-3-423-34412-8, S. 240.
Einzelnachweise
- Illustration aus Botanical Magazine 31, 1787
- Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 356
- F. Steingass: A Comprehensive Persian-English Dictionary. London 1891, S. 1526.
- Karl Vollers: Beiträge zur Kenntniss der lebenden arabischen Sprache in Aegypten. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 50 (1896), S. 650.
- C.C. Townsend und Evan Guest: Jasminum officinale. In: Flora of Iraq. Band 4.1. Baghdad 1980, S. 513–519.
- Jacob Grimm und Wilhelm Grimm: Jasmin. In: Deutsches Wörterbuch, Bd. 10, Sp. 2265. Berlin-brandenburgische Akademie der Wissenschaften und Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und Deutsche Forschungsgemeinschaft, abgerufen am 2. April 2016.
- Jasminum officinale. In: Flora of China Vol. 15. www.eFloras.org, abgerufen am 20. November 2010 (englisch).
- Jasminum officinale bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Jasminum officinale. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 20. November 2010 (englisch).
- Eliane Zimmermann: Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe. Sonntag, 2006, ISBN 3-8304-9114-X.
- Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica Bäume & Sträucher. Tandem Verlag GmbH, 2006, ISBN 3-8331-2003-7, S. 475.
- Reiseführer Tunesien: Stichworte. Jasmin Marco Polo (abgerufen 28. Februar 2011)
- honconpak.com: Jasmin – die Nationalblume Pakistans (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen 5. Februar 2012)