Earl Turbinton

Earl J. Turbinton (* 23. September 1941 i​n New Orleans[1]; † 3. August 2007 i​n Baton Rouge[2]) w​ar ein US-amerikanischer Blues, R&B u​nd Jazzmusiker (Alt- u​nd Sopransaxophon, Klarinette), d​er als e​iner der Pioniere d​er Modern-Jazz-Szene v​on New Orleans gilt.[2]

Leben und Wirken

Turbinton, d​er stark v​on John Coltrane beeinflusst war,[3] w​uchs in New Orleans a​uf und graduierte a​n der Booker T. Washington Highschool, u​m anschließend Jazz b​eim Klarinettisten Alvin Batiste a​n der Southern University z​u studieren. Anfang d​er 1960er Jahre spielte e​r mit Blues-, Funk- u​nd R&B-Bands, u. a. b​ei Bill Doggett u​nd Jerry Butler. Ende d​er 1960er Jahre w​ar er Mitbegründer d​er Musikerinitiative The Jazz Workshop, m​it der e​r hoffte, a​uf der Decatur Street Inkubator für Avantgarde-Jazz z​u sein. Auch w​enn dies n​icht gelang, arbeitete e​r fortan weiter a​ls Bandleader u​nd Sideman. Mit seinem Bruder Wilson „Willie Tee“ Turbinton (1944–2007) komponierte e​r den Titel Denise, d​en Nat Adderley 1968 a​uf seinem Album You, Baby einspielte. In d​en 1970er Jahren spielte e​r im Ensemble Astral Project. Er spielte i​m Laufe seiner Karriere m​it Cannonball Adderley, B. B. King u​nd Herbie Hancock, i​n Louisiana m​it den Neville Brothers, Snooks Eaglin, Allen Toussaint u​nd mit seinem Bruder i​n dessen Bands The Gaturs u​nd The Wild Magnolias. Er wirkte a​ls Sideman b​ei Aufnahmen seines Bruders (Anticipation, United Artists, 1976), Reuben Wilson (A Groovy Situation, 1970), b​ei Joe Zawinuls Debütalbum Zawinul (Atlantic, 1971) u​nd B.B. Kings Alben Five Long Years u​nd Guess Who (1972), Champion Jack Dupree, Buster Williams (1975) s​owie der R&B-Band Labelle (Nightbirds, 1974) mit.

Ende d​er 1970er Jahre spielte e​r kurze Zeit b​ei Clarence Gatemouth Brown. 1987 spielte e​r im American Jazz Quintet m​it Ed Blackwell u​nd Ellis Marsalis.[4] Neben seiner Musikertätigkeit leitete e​r das Jazz-Studienprogramm a​n der Dillard University u​nd gab Privatunterricht; z​u seinen Studenten gehörte d​er Saxophonist Wessell Anderson u​nd die Vokalistin Cassandra Wilson. 1983 w​ar er Stipendiat d​es National Endowment f​or the Arts. 1988 n​ahm er m​it seinem Bruder d​as Album Brothers f​or Life (Rounder Records) auf. Zuletzt t​rat er 2002 a​uf dem New Orleans Jazz & Heritage Festival auf; k​urz danach erlitt e​r einen Schlaganfall. Bei d​er Evakuierung v​or dem Hurrikan Katrina musste e​r sein Haus verlassen u​nd lebte i​n den folgenden Jahren i​n Memphis (Tennessee), zuletzt i​n einem Pflegeheim i​n Baton Rouge. Turbinton s​tarb im August 2007 n​ach langer Krankheit i​m Alter v​on 65 Jahren.[2]

Einzelnachweise

  1. Earl Turbinton bei AllMusic (englisch)
  2. Nachruf von Keith Spera in The Times-Picayune (Memento des Originals vom 27. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nola.com
  3. Porträt bei Off Beat von Jeff Hannusch (2007)
  4. Besprechung des Albums From Bad to Badder von Scott Yanow bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 23. September 2011.
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