Dysnomia (Mythologie)
Dysnomia (altgriechisch Δυσνομία Dysnomía, deutsch ‚die Missgesetzlichkeit‘) ist in der griechischen Mythologie die Daimona der Gesetzlosigkeit. Sie ist häufige Begleiterin der Ate, der Verblendung, ihre Gegenspielerin ist Eunomia, die Personifikation der gesetzlichen Ordnung. In Hesiods Theogonie wird sie als eine der vierzehn Nachkommen der Eris gelistet.[1]
In der griechischen Mythologie spielt sie nur eine geringe Rolle, nimmt aber in der griechischen Philosophie eine zentrale Rolle ein, besonders in Platons Werk Nomoi. Wie auch den anderen personifizierten Untugenden wurden ihr Tempel errichtet, damit sie einem Ort fernbliebe.[2]
Dysnomia wurde auch eine Krise des athenischen Gemeinwesens unter Solon um 600 v. Chr. genannt, als viele Athener ungeschriebene Regeln des Zusammenlebens missachteten.[3]
Trivia
2005 wurde der Mond des Zwergplaneten Eris Dysnomia genannt.[4]
Quellen
- Hesiod, Theogonie 230
- Wilhelm Vollmer: Vollständiges Wörterbuch der Mythologie aller Nationen: eine gedrängte Zusammenstellung des Wissenswürdigsten aus der Fabel- und Götter-Lehre aller Völker der alten und neuen Welt. Hoffman Verlag, 1836.
- Michael Stahl: Gesellschaft und Staat bei den Griechen. Band 1, UTB, 2003.
- IAU Circular 8747 (Memento vom 27. September 2006 im Internet Archive) – Offizielle Veröffentlichung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) über die Namensgebung von Eris und Dysnomia.