Dreifaltigkeitskirche (Dauernheim)

Die evangelische Dreifaltigkeitskirche i​st eine gotische Saalkirche i​m Ortsteil Dauernheim v​on Ranstadt i​m hessischen Wetteraukreis. Sie gehört z​um Gemeindeverbund Dauernheim u​nd Blofeld i​m Dekanat Büdinger Land d​er Evangelischen Kirche i​n Hessen u​nd Nassau.

Dreifaltigkeitskirche (Dauernheim)
Ansicht von Osten
Altarraum
Felsenkeller Dauernheim

Geschichte und Architektur

Die Dauernheimer Dreifaltigkeitskirche wurde im Jahr 1252 erbaut. Die Kirche erhebt sich in Hanglage über dem Ort und ist von einer wehrhaften Kirchhofsmauer umgeben. Das Schiff und der Turm an der Nordseite mit erneuertem Spitzhelm stammen aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Ein hoher schlanker Chor aus einem Joch mit fünfseitigem Schluss und dem Sakristeianbau wurden gegen Ende des 15. Jahrhunderts hinzugefügt; die spätgotischen Maßwerkfenster und das Portal an der Südwand des Schiffes stammen von der Jahrhundertwende vom 15. zum 16. Jahrhundert, das Rechteckfenster unter der Westempore ist auf 1697 datiert. Im Chor sind Netzgewölbe erhalten. Die älteste Darstellung der Kirche findet sich an der Nordseite der Empore, die Landschaftsmalereien sind auf das Jahr 1697 datiert. An der Chornordwand findet sich ein stark restauriertes Fresko mit einer Darstellung der Gregorsmesse.

Ausstattung

Der spätgotische Wandtabernakel aus Sandstein wird von zwei Engeln flankiert, weiterhin sind Levitensitznischen erhalten. Das Kruzifix hinter dem Altar ist eine Arbeit aus der Zeit um 1520. In der Sakristei mit Kreuzrippengewölbe werden eine mittelalterliche Altarplatte und mehrere Grabsteine aufbewahrt, darunter für den Pfarrer Johannes Draudt († 1662) mit einem Brustbild im Relief und seiner Gemahlin († 1668) sowie der Familie der Verstorbenen unter dem Kreuz. Unter den Grabsteinen aus dem 17./18. Jahrhundert im Schiff und an der nördlichen Friedhofsmauer sind mehrere der Familie von Brombach mit Ahnenwappen.

Die Orgel i​st ein Werk v​on Johann Andreas Heinemann a​us dem Jahr 1794, d​ie nach mehreren Überarbeitungen i​n den Jahren 1925 u​nd 1953 s​owie einer Restaurierung i​m Jahr 1980 h​eute 15 Register a​uf einem Manual u​nd Pedal besitzt.[1]

Umgebung

Rund um den Friedhof sind historische Grabsteine erhalten. Im Pfarrgarten findet sich mit einem Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert ein Relikt der alten Ortsbefestigung. Der spätgotische Rundbau ist mit Bogenfries und Zinnen versehen und stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Zwei Scheibenkreuz-Grabsteine stammen aus den Jahren 1561 und 1567 und wurden 1970 aufgefunden. Am Fuß des Kirchbergs sind viele Felsenkeller teils in mehreren Geschossen übereinander erhalten, deren Eingänge mit Jahreszahlen vom Ende des 17. bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts versehen sind. – Aktuell wird vom Zugang zu den Felsenkellern behördlich abgeraten (Einsturzgefahren).

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen II. Der Regierungsbezirk Darmstadt. 2. Auflage, Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03117-3, S. 179–180.
Commons: Dreifaltigkeitskirche (Dauernheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 23. September 2019.

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