Douglas Hyde
Douglas Hyde (irisch Dubhghlas de hÍde; * 17. Januar 1860 in Castlerea, Irland; † 12. Juli 1949 in Dublin) war ein irischer Dichter und von 1938 bis 1945 der erste Präsident von Irland.
Biografie
Douglas Hyde war Sohn eines Geistlichen der Church of Ireland. Nach der Schulzeit studierte er Rechtswissenschaften, war aber anschließend nicht als Jurist tätig. Er gründete im Jahre 1893 die Gaelic League zur Wiederbelebung und Pflege der irischen Sprache, der er bis 1915 als Präsident vorstand. 1891 erhielt er eine Berufung zum Professor für Moderne Sprachen an der University of New Brunswick in Kanada, kehrte aber zwei Jahre später nach Irland zurück. Von 1909 bis 1932 dozierte er als Professor für Modernes Irisch am University College Dublin. Er engagierte sich als Präsident der „Irish National Literary Society“ und war von 1938 bis 1945 erster Präsident von Irland.
Hyde war von frühester Jugend an mit dem Irisch-Gälischen vertraut und widmete sich zeit seines Lebens eingehenden Studien der irischen Sprache und ihrer Geschichte. Dabei leistete er außerordentlich vielseitige Beiträge zur Kulturgeschichte Irlands und zählte zu den bedeutendsten Sammlern von irischem Volksgut. Seine 1894 veröffentlichten Love Songs of Connacht gelten als eine der einflussreichsten Sammlungen dieser Art. Hyde fügte den gälischen Texten englische Übersetzungen bei, die allerdings nicht wie an anderer Stelle in dem Englisch der gebildeten Literaten gehalten waren, sondern im Sprachstil der einfachen Landbevölkerung übertragen wurden. Ebenso verfasste er eine Geschichte der gälischsprachigen Literatur Irlands (Literary History of Ireland, 1899) und schrieb mehrere Dramen in irischer Sprache, was zur damaligen Zeit ein völliges Novum darstellte.[1] Zu seinen Theaterstücken gehörte das 1903 entstandene Schauspiel An Tincéir agus an tSidheóg, das 1905 mit einer musikalischen Begleitung durch den in Dublin lebenden Komponisten Michele Esposito zum ersten Mal aufgeführt wurde. Später entwickelte Esposito den Stoff zu einer Oper in einem Akt mit dem Titel The Tinker and the Fairy, zu der Hyde das Libretto schrieb und die 1910 in Dublin uraufgeführt wurde.[2] Daneben übertrug er zahlreiche Texte aus dem Irischen ins Englische.
Werke
- Beside the Fire (1890)
- The Story of Early Gaelic Literature (1897)
- The Bursting of the Bubbles and other Irish Plays (1905)
Literatur
- Janet Egleson Dunleavy, Gareth W. Dunleavy: Douglas Hyde: A Maker of Modern Ireland. University of California Press, Berkeley 1991.
- Hyde, Douglas. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 31: English literature – Oyama, Iwao. London 1922, S. 420 (englisch, Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Heinz Kosok: Geschichte der anglo-irischen Literatur. Schmidt Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-503-03004-2, S. 145 f.
- The Oireachtas. In: The Irish Times. 15. August 1905, S. 7 (irishtimes.com). Amateur Opera in Dublin. In: The Irish Times. 4. April 1910, S. 5 (irishtimes.com). S. 47–48 in: Axel Klein: Celtic Legends in Irish Opera, 1900–1930. In: Proceedings of the Harvard Celtic Colloquium. Band 24/25, 2004, S. 40–53, JSTOR:40285180. S. 49–50 in: Joseph J. Ryan: Opera in Ireland before 1925. In: Gareth Cox und Axel Klein (Hrsg.): Irish Music in the Twentieth Century. Four Courts Press, Dublin 2003, ISBN 1-85182-647-5, S. 39–55.