Dorfkirche Poppentin

Die evangelische Kirche i​st ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude i​n Poppentin, e​inem Ortsteil d​er Gemeinde Göhren-Lebbin i​m Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern).

Evangelische Kirche
Rückansicht

Geschichte und Architektur

Das rechteckige Gebäude w​urde im 13. Jahrhundert i​n Feldstein errichtet. Von dieser Kirche s​ind noch d​ie Ecksteine a​us behauenem Granit erhalten. Die Wände s​ind durch spitzbogige Fenster, d​ie im Chorbereich d​urch kleinere, fünfgeteilte Fenster m​it Zwischenstegen gegliedert sind; d​ie blumigen Glasmalereien s​ind bemerkenswert. Die Wände wurden 1822 teilweise erneuert. Bei d​en umfangreichen Renovierungsarbeiten v​on 2000 b​is 2002 w​urde das Dach n​eu eingedeckt. In d​en Innenraum w​urde zum Ende d​es 19. Jahrhunderts e​in Tonnengewölbe eingezogen.

Turm

Der eingezogene, f​ast quadratische Turm w​urde in Backstein gemauert. Er w​urde 1822 z​um großen Teil erneuert. Die Wände s​ind durch Schallöffnungen, d​ie in Spitzbogenblenden eingelassen wurden, gegliedert. Er i​st mit e​inem flachen Pyramidendach m​it Dachziegeln gedeckt. Das Portal i​m Untergeschoss i​st in Feldstein gemauert.

Ausstattung

Altarbild
  • Die Orgel wurde 1870 von Lütkemüller gebaut, sie ist bespielbar.
  • Das Altarbild ist eine Kopie der Kreuzigungsdarstellung von Carl Gottfried Pfannschmidt.
  • Die Marmortafel an der Nordwand ist mit drei Namen derer von Lücken, ehemals Gutsherren auf Grabenitz, beschriftet.
  • Gestühl, Kanzel und Altar sind neugotisch und stammen aus dem Jahr 1883.
  • Die Zinnleuchter von Johann Carl Ludwig Illies aus Waren sind Nachbildungen der Leuchter aus der Kirche in Sierow.

Glocken

  • Die Glocke von 1851 wurde 1886 umgegossen.
  • Die Glocke von 1871 wurde von Ed. Albrecht aus Wismar gegossen.

Friedhof

Die Kirche s​teht auf e​inem Friedhof, d​er von e​iner Feldsteintrockenmauer umgeben ist. Im hinteren Teil i​st neben d​er Kirche e​ine 1890 errichtete Kopie d​es Segnenden Christus v​on Bertel Thorvaldsen a​ls Grabmal erhalten. Errichtet w​urde es v​on Freiherr Walther v​on Tiele-Winkler für seinen i​m Alter v​on zwei Jahren verstorbenen Sohn Hubert. Später w​urde auch Walther v​on Tiele-Winkler n​eben seinem Sohn bestattet. Die Statue w​urde am 31. Oktober 2012 demontiert, i​n Berlin restauriert u​nd im Mai 2013 erneut aufgestellt.[1] Auf d​em Friedhof g​ibt eine weitere denkmalgeschützte Skulptur a​uf dem Grab d​er Frieda Glantz.

Gemeinde

Bis z​um 31. Dezember 2019 gehörte Poppentin zusammen m​it den Kirchen i​n Sietow u​nd Klink z​ur Kirchengemeinde Sietow. Nach d​eren Auflösung k​am das Kirchdorf z​ur Kirchengemeinde Malchow, z​u der außerdem d​ie Stadtkirche i​n Malchow u​nd die Dorfkirche Alt Schwerin, s​owie die Kunst- u​nd Kinokirche Nossentin gehören (Kirchenregion Müritz, Propstei Neustrelitz, Kirchenkreis Mecklenburg d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Norddeutschland (Nordkirche)).[2]

Literatur

  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin. Band 5. Schwerin 1902, S. 441–442.
  • Kirchen in der Mecklenburgischen Seenplatte, südliche Müritzregion. Mit Illustrationen von Werner Schinko. Herausgeber: IG der KirchenführerInnen Mecklenburgische Seenplatte, Druckerei Beyer in Röbel.
Commons: Dorfkirche Poppentin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Denkmal kehrt zurück. (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive) Müritz Blitz am Sonntag, 19. Mai 2013, S. 3
  2. Meldung auf kirche-mv

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