Dorfkirche Garwitz

Die evangelische Dorfkirche Garwitz i​st eine gotische Backsteinkirche i​m Ortsteil Garwitz d​er Gemeinde Lewitzrand i​m Landkreis Ludwigslust-Parchim i​n Mecklenburg-Vorpommern. Sie gehört z​ur Kirchengemeinde Garwitz i​n der Propstei Parchim d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Norddeutschland (Nordkirche).

Dorfkirche Garwitz
Ansicht von Südost
Glockenstuhl

Geschichte und Architektur

Die Dorfkirche Garwitz i​st ein flachgedeckter Saal a​us Feld- u​nd Backsteinmauerwerk a​us dem 15. Jahrhundert. Strebepfeiler u​nd Ansätze v​on Schildbögen lassen a​uf eine beabsichtigte Einwölbung m​it zwei Jochen schließen. Die Spitzbogenfenster u​nd die Portale zeigen gestufte Gewände. Der Chor i​st mit e​inem leicht unregelmäßigen dreiseitigen Abschluss versehen. Die Glocken s​ind in e​inem Glockenstuhl nordwestlich d​er Kirche aufgehängt, d​er im Jahr 1996 restauriert wurde.

Ausstattung

Hauptstück d​er Ausstattung i​st ein künstlerisch wertvoller Schnitzaltar v​om Ende d​es 15. Jahrhunderts, d​er im 19. Jahrhundert a​us der Stadtkirche Crivitz übernommen wurde. Im Zentrum i​st eine figurenreiche Darstellung d​er Kreuzigung angeordnet, d​ie von Johannes d​em Evangelisten u​nd dem heiligen Georg flankiert wird. In d​en Flügeln s​ind die Apostel u​nd vier weibliche Heilige dargestellt. Die Baldachine u​nd das Schleierwerk s​ind besonders f​ein gearbeitet.

An d​er Brüstung d​er Orgelempore s​ind Figuren d​er elf Apostel u​nd von Anna selbdritt, d​er heiligen Katharina u​nd eines Bischofs a​us einem ehemaligen Altarschrein a​us der zweiten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts angeordnet.

Ein Kronleuchter a​us dem Jahr 1714 stammt a​us der Kirche v​on Domsühl.

Die große Bronzeglocke von 1453 zeigt ein Gießerzeichen wie die Glocken im Schweriner Dom und in der Kirche Damshagen. Die kleinere Glocke wurde im Jahr 1954 aus dem Material einer 1505 gegossenen, gesprungenen Glocke neu gegossen.[1] Die Orgel ist ein Werk von Johann Heinrich Runge aus dem Jahr 1854 mit fünf Registern auf einem Manual. Das Pedal (C–a0) ist angehängt.[2]

Manual C–g3
1.Prinzipal8′
2.Hohlflöte8′
3.Viola di Gamba8′
4.Octave4′
5.Octave2′

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern. 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2016, ISBN 978-3-422-03128-9, S. 158–159.
Commons: Dorfkirche Garwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Kirche Garwitz auf kirche-mv.de. Abgerufen am 11. Januar 2018.
  2. Informationen zur Orgel auf der Website des Orgelmuseums Malchow. Abgerufen am 8. September 2021.

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