Dorfkirche Blumberg (Casekow)
Die evangelische Dorfkirche Blumberg ist eine mittelalterliche Saalkirche im Ortsteil Blumberg von Casekow im Landkreis Uckermark in Brandenburg. Sie gehört zur Kirchengemeinde Blumberg im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.
Geschichte und Architektur
Die Kirche ist eine große flachgedeckte Feldsteinkirche mit Rechteckgrundriss auf einem abgeschrägten Sockel und mit einem Westturm in Schiffsbreite, die in der Mitte bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Der hohe Turmaufbau mit Haube und Laterne wurde 1735 aufgesetzt und bei einer Restaurierung mit einer Farbfassung nach Befund wiederhergestellt; die Südvorhalle mit einer Treppe zur Patronatsloge wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts erbaut. Alle Fensteröffnungen wurden korbbogig verändert, die ursprünglich spitzbogigen Portale und Fenster sind teilweise vermauert erhalten.
Ausstattung
Im Inneren ist eine hufeisenförmige Empore vom Ende des 17. Jahrhunderts eingebaut, die 1773 verändert wurde, aus dem gleichen Jahr stammt der Orgelprospekt mit Akanthusrahmung und figürlichem Schmuck. Hauptstück der Ausstattung ist ein Altaraufsatz von 1708, der ursprünglich ein Kanzelaltar war und heute mit einem Abendmahlsbild in der Predella, säulengerahmtem Kreuzigungsgemälde von 1772 und geschnitzten Akanthuswangen ausgestattet ist. Die Bekrönung bildet über einem halbrunden Giebel das Auge Gottes in einer Strahlenglorie. Die hölzerne Kanzel stammt von 1708, ist heute freistehend aufgestellt und mit vier nachträglich angebrachten Evangelistenreliefs von 1695 versehen.
Eine Truhe wurde in der Zeit um 1820 geschaffen. Ein silbervergoldeter Kelch mit Patene stammt vom Anfang des 16. Jahrhunderts und ist mit einer späteren Inschrift von 1637 versehen. Die Leuchter aus Zinn wurden zu Anfang des 18. Jahrhunderts geschaffen. Eine Porzellankanne mit Zinndeckel wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hergestellt. Eine Glocke wurde 1664 von Christian Köckeritz aus Stettin gegossen.[1] Die Orgel war ein Werk von Christian Friedrich Voigt aus dem Jahr 1773 mit acht Registern auf einem Manual und Pedal, das (nach einem Umbau durch Barnim Grüneberg um 1900 und Plünderung im Zweiten Weltkrieg) durch die Firma Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt um 1958 eingelagert wurde.[2]
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 96.
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09130375 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Website der Kirchengemeinde
Einzelnachweise
- Heinrich Trost, Beate Becker, Horst Büttner, Ilse Schröder, Christa Stepansky: Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Bezirk Frankfurt/Oder. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1980, S. 22.
- Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 28. April 2020.