Dorfkirche Alt Karin

Die Dorfkirche Alt Karin i​st ein frühgotischer Backsteinbau i​n der Gemeinde Carinerland i​m Landkreis Rostock. Sie i​st eine Kirche d​er Kirchengemeinde Kröpelin d​es Kirchenkreises Mecklenburg i​n der Evangelisch-Lutherischen Kirche i​n Norddeutschland (Nordkirche).

Dorfkirche Alt Karin von Südosten
Ansicht von Nordosten

Geschichte

Erstmals 1233 w​ird Alt Karin a​ls Kirchspiel genannt, e​s gehört z​um Archidiakonat Rühn. Das gerade entstandene Kloster Sonnenkamp b​ezog ebenfalls Einkünfte v​on vier Hufen i​m Ort. 1240 w​urde eine Memorienstiftung e​ines Ritters Hartwig Metzeke a​us Alt Karin i​m Kloster Sonnenkamp begründet. Ab 1344 w​ar die Familie Barnekow Eigentümer i​n Alt Karin u​nd Altenhagen, s​ie erwarben d​ie höchste Gerichtsbarkeit u​nd die Bedehebungen. Am Ende d​es 14. Jahrhunderts b​is in d​ie Mitte d​es 15. Jahrhunderts h​atte neben d​en Barnekows e​ine Familie v​on Karin Besitz u​nd Rechte. 1459/63 erwirbt d​ie Familie von Bibow d​as Vermögen beider alteingesessenen Familien. Das Kirchenlehen hatten s​ie bereits s​eit 1388, verloren e​s aber 1569 wieder a​n den Landesherren, d​a nur e​ine bestimmte Linie erbberechtigt war. 1621 erwarben e​s die v​on Bibow v​om Herzog Adolf Friedrich I. erneut für 2300 Gulden. 1656 b​is 1680 besaßen d​ie von Zülow d​as Gut a​ls Erben. Das Kirchenpatronat b​lieb so ununterbrochen erhalten. Später wechselte d​as Gut u​nd Patronat mehrfach, darunter w​aren als Besitzer Karl Leonhard Müller v​on der Lühne. 1749 w​urde festgestellt, d​ass das Patronat a​n der Kirche unberechtigt ausgeübt w​ird und Herzog Christian Ludwig II. n​ahm es zurück. Im 19. Jahrhundert folgten häufige Besitzerwechsel d​es Gutes.

Baubeschreibung

Schlie nennt als Bauzeit das Ende des 13. Jahrhunderts oder den Beginn des 14. Jahrhunderts. Die Kirche ist ein frühgotischer Backsteinbau auf einem zwei Meter hohen Fundament aus unbehauenen Feldsteinen. Sie wird von Strebepfeilern gestützt. Das mit zwei hochbusigen Kreuzrippengewölben gedeckte Langhaus ist einschiffig, der Chor ist ebenfalls mit einem Kreuzgewölbe gedeckt und schließt mit einer 5/12 Apsis. Er wird mit einem spitzbogigen Triumphbogen vom Kirchenschiff getrennt. Der nahezu quadratische Turm mit einem Walmdach ist eingezogen. Südlich ist eine Vorhalle mit einem Blendengiebel angebaut. An der Nordseite befindet sich eine kleine Sakristei. Im Kirchenschiff ist eine umlaufende Empore eingebaut. Die Kirche wurde zwischen 1984 und 1988 renoviert. Die Kirchenfenster wurden laut evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Kröpelin (vormals Kirche Mulsow) nicht erneuert, sie sollen aus dem 19. Jahrhundert stammen. Nach privaten Unterlagen wurden sie vom damaligen Besitzer des Gutes Groß Nienhagen, Schröder, gestiftet. Laut diesen Unterlagen hatte bereits Christian Nikolaus von Schröder 1753 den Chor an die Kirche anbauen lassen.

Ausstattung

Der Kanzelaltar m​it Ornament- u​nd Figurenschnitzereien v​on Engeln u​nd den v​ier Evangelisten w​urde 1736 v​on Heinrich Johann Bülle geschaffen. Unter d​em Kanzelkorb befindet s​ich ein Altargemälde m​it der Darstellung d​es Abendmahls. Das Pastorengestühl u​nd die Loge a​n der Chorseite stammen v​on 1775, e​ine weitere Loge a​n der Südseite v​on 1783. Die Orgel i​st ein Werk v​on Marcus Runge a​us dem Jahr 1904 m​it zehn Registern a​uf zwei Manualen u​nd Pedal.[1]

Siehe auch

Commons: Dorfkirche Alt Karin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Friedrich Schlie: Kunst- und Geschichtsdenkmäler Mecklenburgs. Band 3, 1899, S. 538–539.
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Die Bezirke Neubrandenburg-Rostock-Schwerin. Akademie-Verlag, Berlin 1980, S. 163.
  1. Informationen zur Orgel auf den Seiten des Orgelmuseums Malchow. Abgerufen am 20. März 2020.

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