Busung
Busung bezeichnet in der Architektur eine sphärische Bauchung der Gewölbekappen bei einem Kreuzgewölbe in Kirchenbauten.
Beschreibung
Ein Kreuzgewölbe wird durch die diagonalen Grate oder Rippen in vier „Kappen“ unterteilt; wenn diese gebaucht sind, spricht man von gebusten Kappen. Wenn das Gewölbe insgesamt gebaucht ist, so dass es zur Gewölbemitte hin ansteigt, wird von einem „gebusten Gewölbe“ gesprochen, wie zum Beispiel beim Domikalgewölbe (kuppelartig überhöhtes Rippengewölbe).[1]
Beispiele
- Katharinenkirche des ehemaligen Augustinerklosters in Aachen
- St. Maria zur Höhe in Soest
- Einwölbung frühgotischer Bauteile in zahlreichen mecklenburgischen Dorfkirchen (unter anderem Altkalen, Basse, Bellin, Hohen Mistorf, Hohen Sprenz, Jördenstorf, Kavelstorf, Kessin, Mestlin, Petschow, Sanitz, Wattmannshagen)
- Architekturhistorisch besonders bedeutsam sind die sogenannten „Anjou-Gewölbe“ in Angers und Umgebung.
- Auch mehrere Großkirchen in Portugal haben gebuste Gewölbekappen (z. B. Kathedrale von Leiria, Konkathedrale von Miranda do Douro, Ex-Kathedrale von Elvas).
Literatur
- Norbert Nußbaum: Deutsche Kirchenbaukunst der Gotik. Entwicklung und Bauformen. DuMont, Köln 1985, ISBN 3-7701-1415-9.
- Gert-Rainer Grube, Aribert Kutschmar: Bauformen von der Romanik bis zur Gegenwart. Ein Bildhandbuch. 4. Auflage. Huss-Medien / Verlag Bauwesen, Berlin 2004, ISBN 3-345-00817-3.
Fußnoten
- Wilhelm Rave: Das Domikalgewölbe. In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege. Jahrgang 13, 1955, S. 33–43.
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