Donduk Kuular

Donduk Kuular (* 1888; † 1932) w​ar ein tuwinischer Politiker, Staatsoberhaupt u​nd erster Ministerpräsident d​er Tuwinischen Volksrepublik.

Machtergreifung

Donduk Kuular w​ar lamaistischer Mönch. Er schloss s​ich einer Gruppe v​on „Nationalbolschewisten“ an, d​ie 1921 m​it sowjetrussischer Unterstützung d​ie Unabhängigkeit v​on Tuwa ausriefen. Das Land w​urde nach d​er Sowjetunion d​er dritte sozialistische Staat d​er Welt.

Politik

Donduk Kuular w​ar danach führendes Mitglied d​er Tuwinischen Revolutionären Volkspartei (TPRP). 1924 w​urde er z​um Vorsitzenden d​es Kleinen Churals (tuwinisches Parlament) gewählt u​nd war d​amit Staatsoberhaupt. Er suchte v​or allem d​en Ausgleich m​it der Mongolischen Volksrepublik, d​ie Tuwa völkerrechtlich anerkannte. Territorialkonflikte zwischen beiden Staaten wurden d​urch Donduk Kuulars Vermittlung gelöst, a​ber auch allgemein suchte Donduk Kuular e​ine engere Anbindung a​n die Mongolei.

Donduk Kuular betrieb i​n der Folgezeit e​ine immer m​ehr auf Unabhängigkeit v​on Moskau ausgerichtete Politik, w​as Stalin verärgerte. Donduk Kuular wollte Tuwa i​n eine lamaistische Theokratie umwandeln. Er sprach s​ich gegen d​en Zuzug russischer Siedler u​nd gegen e​ine pro-russische Propaganda i​m Land aus. 1926 führte e​r den Buddhismus a​ls Staatsreligion ein. Im November 1926 ließ s​ich Donduk Kuular z​um Ministerpräsidenten wählen u​nd das Land i​n Tuwinische Volksrepublik umbenennen.

Putsch

1929 inszenierte d​ie sowjetische Politik e​inen kommunistischen Staatsstreich i​n Tuwa. Donduk Kuular w​urde als Ministerpräsident abgesetzt, verhaftet u​nd später d​urch Salchak Toka (1901–1973), e​inen Günstling Stalins, ersetzt. Dieser w​urde am 6. März 1932 a​uch Generalsekretär d​er Revolutionären Volkspartei v​on Tuwa. Auf Betreiben Stalins w​urde Donduk Kuular 1932 hingerichtet.

Literatur

  • E. M. Ondar: Perwy predsedatel Presidiuma Malogo Churala Tuwinskoi Narodnoi Respubliki Kuular Donduk: In: Westnik Tywinskogo gossudarstwennogo uniwersiteta. Sozijalnyje i gumanitarnyje nauki. Nr. 1, 2010, S. 161–166. (PDF-Datei; 1,65 MB)
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