Dominikaner-Weingut C. von Nell-Breuning
Das Dominikaner-Weingut C. von Nell-Breuning ist ein Traditionsweingut in Kasel im Ruwertal, welches von der Familie von Nell-Breuning geführt wird und Weine aus dem Weinanbaugebiet Mosel (früher: Mosel-Saar-Ruwer) produziert. Geführt wird das Weingut seit dem 1. Juli 2013 von Dr. Carmen von Nell-Breuning.[1] Den Namen von Nell-Breuning trägt das Weingut seit 1980, als Oswald von Nell-Breuning[2], der bekannte Theologe und Sozialphilosoph („Nestor der Katholischen Soziallehre“) seinen Namenszusatz an seinen Neffen und Patensohn, Christoph von Nell – damaliger Leiter des Traditionsweinguts – übergeben hat. Betriebsleiter und Kellermeister ist Günter Gindorf.
Zum Weingut gehört heute ebenfalls das Landgasthaus Pauliner Hof mit angeschlossenem Restaurant in einem früheren Kloster aus dem 18. Jahrhundert.
Geschichte
Christian Nell, genauer Peter Christian von Nell, begründet 1670 die Weinbautradition in der Familie. 1709 wird er für seine Verdienste geadelt. Neben dem Weinbau betrieb er auch das Geschäft seines Vaters als Flößer und Holzhändler auf dem Rhein. Als geschickter Kaufmann erkannte er rasch die Synergien zwischen beiden Geschäften und exportierte schon damals seine Weine auch nach Holland, was das Weingeschäft erfolgreich wachsen ließ. So wurden die Weine früh in größerem Rahmen bekannt. Der erzielte Reichtum erlaubte der Familie ein luxuriöses Leben, unter anderem in einem Palais in Perl, in dem auch Napoleon einmal eingeladen gewesen sein soll.
Im Rahmen der Säkularisation ergab sich für die Familie 1803 die Möglichkeit, die Abtei St. Matthias nebst ausgedehnter Ländereien mit diversen Weinbergen zu erwerben. Auch der zwischenzeitlich in Kasel erworbene Besitz wurde weiter vergrößert.
Lagen
Die Hauptlage stellt der sechs Hektar große „Kaseler Dominikanerberg“ (Südhang-Steillage) dar, der sich im Alleinbesitz des Weingutes befindet und wo ausschließlich Riesling angebaut werden. Weitere Lagen sind „Kaseler Kehrnagel“, „Kaseler Hitzlay“ und „Kaseler Nies'chen“. Aus letzterer wird der einzige Spätburgunder-Rotwein dieser Lage angebaut. Die Weine sind mit zahlreichen Goldmedaillen und dem Staatsehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Nach Aussage des Weingutes tranken „die Großen dieser Welt“ ihre Weine. Genannt werden namentlich der letzte Zar von Russland (Nikolaus II.), U.S. Präsident Gerald Ford, Mao Zedong, Königin Margarethe II. von Dänemark, Schah Mohammad Reza Pahlavi und Frankreichs Präsident Mitterrand. Der Wein wurde zudem von diversen Bundeskanzlern bei Staatsbesuchen und Weltwirtschaftsgipfeln ausgeschenkt.1989 errang das Weingut auf dem internationalen Weinwettbewerb in Bordeaux für Deutschland die einzige Goldmedaille. 2002 erhielt das Weingut für seine herausragende Gesamtleistung den Staats-Ehrenpreis der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.
Sekt
Zum Weingut gehört auch die älteste Sektmanufaktur des Ruwertals, wo der Sekt traditionell von Hand gerüttelt wird.
Weblinks
Einzelnachweise
- Christa Weber: Ein Glas Sekt und ein Schwert zum Einstand. In: Trierischer Volksfreund vom 5. Juli 2013. Online auf volksfreund.de.
- SWR: Die 100 Größten Rheinland-Pfälzer: Oswald von Nell-Breuning (abgerufen am 28. Dezember 2012)