Dominik Prokop (Abt)
Dominik Prokop OSB (* 6. August 1890 in Ottendorf; † 6. April 1970 in Rohr in Niederbayern) war Abt der Stifte Břevnov, Broumov und Rohr.
Leben
Karl Prokop, so der Geburtsname, wurde in Ottendorf bei Braunau geboren. In Braunau besuchte er das Gymnasium und studierte anschließend Theologie in Prag. 1915 wurde er zum Priester geweiht. Danach studierte er Philosophie in Prag und wurde 1920 Gymnasialprofessor für Deutsch und Tschechisch am Stiftsgymnasium in Braunau. 1926 wurde er mit 36 Jahren zum Abt der Doppelabtei Břevnov-Broumov (Breunau-Braunau) gewählt. Im Jahr 1939 kam es aufgrund nationaler Spannungen zur Trennung der beiden Häuser: die deutschen Benediktiner verblieben unter Abt Dominik in Braunau, während die tschechischen Mönche in Brevnov mit einem eigenen Klostervorsteher eine unabhängige Abtei bekamen.[1]
Nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Tschechoslowakei vertrieben, kam er 1946 auf Vermittlung des Mettener Abtes Corbinian Hofmeister nach Rohr in Niederbayern, wo er seinen Konvent in dem während der Säkularisation aufgelassenen Augustiner-Chorherrenstift sammelte und 1947 das Johannes-Nepomuk-Gymnasium Rohr i.NB. gründete. Die Unsicherheit der damaligen Zeit zeigt sein Tagebucheintrag im Jahr 1945: „In den Monaten Januar und Februar 1945 ergießt sich ein Flüchtlingsstrom aus Schlesien über die Stadt Braunau und das Umland. Ich stehe den ganzen Tag unter dem lähmenden Gedanken, wir müssen alles liegen lassen und fort. Vergeblich frage ich mich wohin … Herr dein Wille geschehe.“[2] Er stand der Abtei bis zu seiner Resignation 1969 vor. Ihm zu Ehren wurde der Klostervorplatz in Rohr in Niederbayern nach ihm benannt.
Literatur
- Johannes Hoffmann (als Bearbeiter): Tausend Jahre Benediktiner in den Klöstern Břevnov, Braunau und Rohr (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige. Ergänzungs-Band 33). EOS, St. Ottilien 1993, ISBN 3-88096-623-0 (im Auftrag der Benediktiner-Abteien Břevnov in Prag und Braunau in Rohr, Niederbayern).
Weblinks
- Prokop, Dominik in der Biographia Benedictina (Benediktinerlexikon.de), Version vom 1. Februar 2016