Domal Wittol
Die domal wittol Wasch und Reinigungsmittel GmbH ist ein ehemaliger Produzent von Putz-, Wasch- und Pflegemitteln mit Sitz in Stadtilm, Thüringen. Im Oktober 2014 wurde das Unternehmen nach Insolvenz von der Global-Cosmed-Gruppe übernommen und firmiert seither unter Global Cosmed domal GmbH.[1] Das Unternehmen stellte sowohl Eigenmarken (z. B. DOMAX) als auch Private-Label-Produkte für Partner im In- und Ausland her.
domal wittol Wasch und Reinigungsmittel GmbH | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Sitz | Stadtilm, Deutschland |
Leitung | Kai Dellit (Insolvenzverwalter) |
Mitarbeiterzahl | 76 (2014) |
Branche | Wasch- und Reinigungsmittel |
Website | www.domal-wittol.de |
Geschichte
Am Standort Stadtilm begann 1889 die Produktion von Bleiweiß. Ab 1943 wurde hier Elektroisolationsmaterial fabriziert; 1951 folgte die Umorientierung auf die Produktion von Gelatine.
Seit 1968 werden Reinigungsmittel hergestellt.
Im Jahre 1973 folgte die Umbenennung in VEB Stadtilm. 1980 bis 1984 gehörte das Unternehmen zum Kombinat VEB Haushaltschemie Genthin, danach zum VEB Chemiekombinat Bitterfeld.[2] Vor der Wende waren bis zu 600 Mitarbeiter im Werk beschäftigt.[3] In der DDR waren die Produkte landesweit verbreitet, insbesondere Rost-, Wasserstein- oder Blutentferner und Reiniger für Toiletten, Backöfen, Teppiche oder Glas. Sie gehören heute zu den verschiedenen DDR-Sammlungen von Museen, etwa dem DDR-Museum Berlin,[4] dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig,[5] dem Deutschen Historischen Museum[6] oder in Bereklauw bei Amsterdam.[7]
1990 wurde das Unternehmen zur domal GmbH gewandelt. 1993 wurde es zur Tochtergesellschaft der Kruse Chemie KG. Durch die Fusion mit der Wittol Chemie GmbH 2002 entstand die Firma domal wittol Wasch und Reinigungsmittel GmbH. Im Jahr 2012 erfolgte die Unabhängigkeit von der Kruse Chemie KG.[8] Nach der Wende gelang es der Marke nicht, als klassische DDR-Marke auf dem gesamtdeutschen Markt Fuß zu fassen, und sie verlor auch in der früheren DDR zusehends an Bekanntheit.[9] Dennoch werden die Produkte auch heute von vielen Einzel- und Großhändlern bundesweit vertrieben.[10]
- 1889: Produktion von Bleiweiß
- 1943: Herstellung von Elektroinstallationsmaterial
- 1951: Gelatinewerk Stadtilm
- 1968: Beginn der Produktion von Reinigungsmittel
- 1973: Umbenennung in VEB Stadtilm
- 1990: Umwandlung zur domal GmbH (Treuhandanstalt)
- 1993: Tochtergesellschaft der Kruse Chemie KG
- 2002: Fusion mit der Wittol Chemie GmbH zur domal wittol Wasch und Reinigungsmittel GmbH[10][11]
- 2012: Unabhängigkeit von der Kruse Chemie KG[8]
- 2014: Insolvenz und Übernahme durch die Global Cosmed Group und Neugründung nach Insolvenz als Global Cosmed domal GmbH.
Marken
Das Unternehmen produziert Eigenmarken in den Bereichen Waschmittel und Wäschepflege sowie Reinigungsmittel.
Waschmittel und Wäschepflege
- Domal
- Frottee
- Triks
Reinigungsmittel
- Domax
- perfekt
- oho
- 3xW
Weblinks
Einzelnachweise
- 76 Arbeitsplätze gerettet: Waschmittelhersteller Domal-Wittol aus Stadtilm verkauft. In: Thüringer Allgemeine. 16. Oktober 2014.
- Doris Cornelsen u. a.: Konsumgüterversorgung in der DDR und Wechselwirkungen zum innerdeutschen Handel. (= Beiträge zur Strukturforschung. Heft 87). Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-05954-9, S. 148. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Domal und Wittol reinigen jetzt gemeinsam. In: LR online. 22. Januar 2003.
- Rost-Reiniger; Feinwaschmittel.
- VEB Domal Stadtilm (Hersteller): Backofenreiniger. Europeana, abgerufen am 29. Juni 2013.
VEB Domal Stadtilm (Hersteller): WC Reiniger. Europeana, abgerufen am 29. Juni 2013. - Teppichreiniger; Schaumreiniger.
- Die DDR lebt – in einer holländischen Garage. FAZ, 4. Mai 2003, archiviert vom Original am 29. Juni 2013; abgerufen am 15. Januar 2022.
- Domal startet wieder durch. auf: insuedthueringen.de, 18. Oktober 2012.
- Haben Ostmarken den Trend verschlafen? In: Freie Presse.
- Domal und Wittol reinigen jetzt gemeinsam. In: LR online. 22. Januar 2003.
- Wittol nun in Stadtilm. In: Mitteldeutsche Zeitung vom 16. Dezember 2011, abgerufen am 13. Juli 2021