Dolmen von Fontanaccia
Der Dolmen von Fontanaccia befindet sich auf einer leichten Erhebung im Norden der 276 m hohen Punta Cauria im Sartènais auf der französischen Insel Korsika. Die Korsen nennen ihn auch Stazzona del Diavolu (Teufelsschmiede). Dolmen ist in Frankreich der Oberbegriff für Megalithanlagen aller Art (siehe: Französische Nomenklatur).
Die Megalithanlage, die wie eine der zahlreichen Steinkisten aussieht, die man aus dem Untergrund geholt und auf die Oberfläche gestellt hat, besteht aus sechs vertikalen Steinplatten aus Granit und einer über drei Tonnen schweren Deckplatte (3,4 × 2,9 m breit). Die Kammer ist 2,6 m lang, 1,6 m breit und 1,8 m hoch. 1839 kam Prosper Mérimée mit dem Bürgermeister von Sartène per Maultier angeritten und benannte die Anlage wissenschaftlich als Dolmen. Er zeichnete ihn und beschrieb ihn für die Pariser Commission des Monuments Historiques. Hier sammelte er auch Notizen zu Colomba Carabelli. Es fanden sich in dem geplünderten Dolmen keine Grabbeigaben. Adalbert von Keyserlingk hat die Ausrichtung des Dolmens untersucht und Thesen über eine Sonnenwendenkonstellation aufgestellt.
- Fontanaccia
- Dolmen von Fontanaccia
- Dolmen von Fontanaccia
- Blick nach Süden
Etwa 300 m nordöstlich des Dolmens befinden sich Menhire aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. Östlich stehen die Steinreihen von Stantari und südöstlich die von Renaggiu. Acht Statuenmenhire stellen Krieger aus der Bronzezeit dar: Ihre Schwerter sind senkrecht eingemeißelt. Ein Rundweg (ca. 2,5 km) führt zu allen drei Stationen.
Literatur
- Adalbert Graf von Keyserlingk: Und sie erstarrten in Stein. Frühe Mysterienstätten in Korsika als Keime unserer Zeit. Verlag Die Pforte, Basel 1983, ISBN 3-85636-066-2.
- André D’Anna: Sartène – Dolmen de Fontanaccia, in: ADLFI. Archéologie de la France – Informations, 26. April 2017. (online)
Weblinks
- Dolmen de Fontanaccia in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)