Doc Pomus

Doc Pomus (bürgerlich Jerome Solon Felder; * 27. Juni 1925 i​n New York; † 14. März 1991 ebenda) w​ar ein US-amerikanischer Rock-’n’-Roll- u​nd Pop-Komponist.

Doc Pomus singt 1947 im Pied Piper

Leben

Er begann in seiner Jugend – trotz einer Polioerkrankung, wegen der er auf Krücken angewiesen war – als Saxophonspieler und Bluessänger in Clubs und Bars. Nach seiner ersten selbstgesungenen und -komponierten Single Blues in the Red vom Oktober 1945, eingespielt mit dem Tab Smith Septette, hatte er noch 18 weitere Platten ohne Chartplatzierung bis 1952 herausgebracht.[1]

Im August 1952 gelang e​s Doc Pomus, s​eine Komposition Don’t You Cry d​em erfolgreichen Bluessänger Big Joe Turner anzubieten, d​er diesen Song gleich z​ur Nr. 5 d​er R&B-Charts machte. Von d​a an konnte e​r weitere Interpreten für s​eine Kompositionen gewinnen. Das für d​ie Fortentwicklung d​es Rock'n'Roll bedeutsame Boogie Woogie Country Girl w​urde unverdient i​m April 1956 a​uf die B-Seite e​iner Joe Turner-Single verbannt. Mit d​em autobiografischen Lonely Avenue für Ray Charles gelang i​m Oktober 1956 schließlich d​er Durchbruch.

Jetzt wurde das Songschreiben zu seinem Hauptberuf: Unterstützt von seinem Songwritingpartner und Pianisten Mort Shuman schrieb er ab 1956 zahlreiche Hits für damalige Stars wie Elvis Presley (unter anderem Viva Las Vegas, Suspicion, Little Sister, His Latest Flame), Fabian (I’m a Man, Turn Me Loose), Bobby Darin (Plain Jane), Dion and the Belmonts (Teenager in Love), mehrere Songs für The Drifters (Sweets for My Sweet), erfolgreich gecovert durch die Searchers, und Save the Last Dance for Me. Außerdem verfasste er noch einige Songs mit dem Komponisten-Duo Jerry Leiber und Mike Stoller, darunter für die Coasters den Titel Young Blood (dem Jugendjargon entstammende Bezeichnung für ein gut aussehendes Mädchen) im Mai 1957 (Nr. 2 der R&B-Charts). Nachdem die Partnerschaft mit Mort Shuman wegen dessen Umzug nach Europa 1964 zu Ende gegangen war, stieg Pomus für zehn Jahre aus dem Musikgeschäft aus und verdiente sein Geld als Pokerspieler. Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Songschreiber für Künstler wie B. B. King, für den er im Mai 1981 zusammen mit Dr. John das autobiografische There Must Be a Better World Somewhere schrieb. Johnny Adams brachte im September 1991 ein Album mit Pomus-Songs unter dem Titel Johnny Adams Sings Doc Pomus, aus dem There Is Always One More Time (komponiert von Pomus und Dr. John) zu erwähnen ist. Mink DeVille berücksichtigte auf seinem im Juni 1985 erschienenen Album Sporting Life die Pomus-Komposition Something Beautiful Dying; DeVilles 1980 erschienenes Album Le chat bleu enthielt die Pomus-Songs That World Outside und You Just Keep Holding On. Pomus produzierte unter anderem auch für Ray Charles, Joe Cocker und Marianne Faithfull, bis er 1991 in New York an Lungenkrebs starb.

Songstatistik

Broadcast Music Incorporated zufolge s​ind für Pomus insgesamt 561 Urheberrechte registriert. Man schätzt, d​ass bis h​eute weltweit e​twa 100 Millionen Platten m​it seinen Songs verkauft wurden. Für s​eine Leistungen w​urde er u​nter anderem m​it der Aufnahme i​n die Rock a​nd Roll Hall o​f Fame (1992), mehreren Grammys u​nd dem Pioneer Award d​er Rhythm a​nd Blues Foundation ausgezeichnet. Der Rolling Stone listete Pomus 2015 gemeinsam m​it Mort Shuman a​uf Rang 61 d​er 100 besten Songwriter a​ller Zeiten.[2]

Einzelnachweise

  1. Archivlink (Memento vom 9. November 2008 im Internet Archive)
  2. The 100 Greatest Songwriters of All Time. Rolling Stone, August 2015, abgerufen am 7. August 2017 (englisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.