Dirk Lange (Schwimmtrainer)
Dirk Lange (* 19. Februar 1963 in Hamburg) ist ein international tätiger Schwimmtrainer.
Leben
Lange besuchte Anfang der 1980er Jahre das Schwimminternat in Malente. Als er das Internat 1982 verlassen sollte, da ihm unter anderem vorgeworfen wurde, Widerstand gegen die Trainingsmethoden geleistet zu haben, zog Lange vor Gericht.[1] Das Verfahren endete mit einem Vergleich.[2] Er war selbst jahrelang aktiver Sportler im DSV-Kader. Im Rahmen dessen erreichte er die Mitgliedschaft bei allen altersbedingten Nationalmannschaften sowie dem Herrennationalteam. Er wurde unter anderem 1981 über 200 Meter Rücken Dritter der deutschen Meisterschaft.[1] Auf Anraten von Ørjan Madsen (Sportdirektor DSV) und Jürgen Greve begann er 1992 seine Karriere als Trainer im Stützpunkt Hamburg. Dort trainierte er u. a. Sandra Völker,[3] die Schwedin Therese Alshammar und den Weltrekordler Mark Foster. Er war Cheftrainer des Bundesstützpunktes Hamburg/Kiel und zuständig im DSV für den gesamten Norddeutschen Bereich.
2005 ging Lange nach Südafrika, wo er als National-Performance Director Weltmeister und Weltrekordler hervorbrachte. Ende 2008 wurde Dirk Lange Bundestrainer im Deutschen Schwimmverband. Der Vertrag wurde vorzeitig zum Jahresende 2011 aufgelöst.[4] Von Januar 2012 bis September 2012 war Lange Technischer Direktor des Mexikanischen Schwimmverbandes.
Von Oktober 2012 an bekleidete er die Position des Cheftrainers des Landesschwimmverbandes Steiermark mit Sitz in Graz.
Gleichzeitig eröffnete er 2012 das „DLP-Project 2016“, welches als kommerzielle Einrichtung Sportler, Vereine und Verbänden hilft, sich auf Aufgaben im nationalen und internationalen Schwimmsport vorzubereiten. Unter anderen beriet Lange die kroatische Nationalmannschaft, die chinesische Nationalmannschaft, die Universität of Dublin sowie verschiedene Vereine. Außerdem trainieren internationale Spitzensportler im DLP-Project, wie beispielsweise der Südafrikanische Olympiasieger Cameron vd Burgh oder die Weltmeister Gerhard Zandberg (Südafrika), Fabio Scozzolli (Italien), Marco Koch (Deutschland) zu Trainingszwecken dort auf. Lange hält Vorträge und berät in Strategiefragen des Leistungssportes.
Im August 2021 wechselte Lange als Cheftrainer der 20 dortigen Topschwimmer zur SG Frankfurt nach Hessen. Mit der Österreicherin Caroline Pilhatsch, dem Algerier Oussama Sahnoune und der Ungarin Liliána Szilágyi folgten ihm drei internationale Athleten in die Mainmetropole.[5]
Auszeichnungen
Im Jahr 1999 wurde Dirk Lange zum Trainer des Jahres in Deutschland gekürt und erhielt für seine Co-Kommentare bei Eurosport Fernsehpreise.[6] Seine Sportler gewannen mehr als 110 Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften und konnten dabei 25 Weltrekorde und 36 Europarekorde erzielen. Langes Sportler gewannen sieben Medaillen (1× Gold, 3× Silber, 3× Bronze) bei Olympischen Spielen, 16 Titel bei Weltmeisterschaften und 36 Titel bei Europameisterschaften.
Weblinks
- Dirk Lange im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
- Ein Schwimmer verklagt den Präsidenten. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 1. September 1982, abgerufen am 8. September 2021.
- Ein Vergleich, der wenig bringt. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 16. September 1982, abgerufen am 8. September 2021.
- Jürgen Ahäuser: Bundestrainer Dirk Lange: Freischwimmen zum Chef. In: fr-online.de. 19. November 2008, abgerufen am 18. Dezember 2014.
- Schwimmen – National: DSV löst Vertrag mit Bundestrainer Lange auf. In: Focus Online. 4. Januar 2012, abgerufen am 18. Dezember 2014.
- Katja Sturm: Schwimmtrainer Dirk Lange: „Ich will nochmal ein richtig großes Ding machen“. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 9. September 2021]).
- Peter Glauche: Meistermacher Dirk Lange: Laut, provokant, erfolgreich. In: welt.de. 31. Dezember 1999, abgerufen am 18. Dezember 2014.