Dippoldschacht

Der Dippoldschacht w​ar eine Steinkohlengrube d​es Golberoder-Dippoldiswalder Aktienvereins. Der Schacht l​ag unmittelbar a​m östlichen Rand d​er Steinkohlenlagerstätte d​es Döhlener Beckens a​m Fuß d​es Zughübels b​ei Golberode.

Dippoldschacht
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
AbbautechnikStrebbau
Förderung/Gesamt53.800 t
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betreibende GesellschaftGolberoder-Dippoldiswalder Aktienverein
Betriebsbeginn1857
Betriebsende1862 (1866)
Geförderte Rohstoffe
Abbau vonSteinkohle
Mächtigkeit1,70 m
Größte Teufe376,10
Geographische Lage
Koordinaten50° 58′ 22,9″ N, 13° 44′ 20″ O
Dippoldschacht (Sachsen)
Lage Dippoldschacht
StandortGolberode
GemeindeBannewitz
Landkreis (NUTS3)Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
LandFreistaat Sachsen
StaatDeutschland
Karte der Schachtanlagen (Äquidistantenkarte, 1904)

Geschichte

Der Golberoder-Dippoldiswalder Aktienverein begann 1857 bei 302 m NN mit der Teufe des Schachtes. Im Jahr 1860 wurde bei einer Teufe von 348,90 Metern das 1,70 Meter mächtige 1. Flöz und bei 353,90 Meter das 0,90 Meter mächtige 2. Flöz erreicht. Die Endteufe des Schachtes betrug 376,10 Meter. Zu diesem Zeitpunkt waren 40 Bergleute beschäftigt.[1] Zur Untersuchung des Kohlenfeldes wurden vom Schacht aus bis in eine Entfernung von 120 Metern in alle Richtungen Strecken aufgefahren. In östlicher Richtung war die Flözmächtigkeit schon nach 100 Metern auf 0,60 Meter gesunken. In südöstlicher Richtung wurde in einer Entfernung von 30 Metern die Verwerfung des Roten Ochsen mit einer Sprunghöhe von 35 Metern angefahren. Das Feld erwies sich als unbauwürdig. Im März 1862 wurden die Vorrichtungsarbeiten eingestellt. Zwischen September 1860 und März 1862 wurden 53.800 t Kohle gefördert. Die Belegschaft erreichte im Jahr 1861 189 Personen.

Der Schacht verfügte über eine Trommelfördermaschine die von einer Dampfmaschine mit einer Leistung von 36 PS angetrieben wurde. Mit dieser Dampfmaschine wurde auch die Wasserhaltung betrieben. Am Kunstgestänge hatte man Tritte befestigt und nutze dieses als Fahrkunst. In einer Teufe von 67 Metern hatte man eine Rösche zur Wassergewinnung vorgetrieben. Geplant waren neben einem 880 Meter langen Anschluss der Schachtanlage an die Hänichener Kohlenzweigbahn im Bereich des benachbarten Hermannschachtes auch die Teufe eines weiteren Schachtes. Die Arbeiten zur Teufe des Schachtes in einer Entfernung von 900 Metern südöstlich des Dippoldschachtes in der Flur Kleba hatten schon begonnen, wurden aber bei einer Teufe von 3,80 Metern eingestellt.

Nach dem Ende aller Arbeiten wurde der Dippoldschacht 1862 verfüllt und das Kohlenfeld an den Hänichener Steinkohlenbauverein verkauft. Diese wältigte den Schacht 1866 wieder auf. Geplant war nach einem Durchschlag in die Grubenbaue des ehemaligen Golberoder-Dippoldiswalder Aktienvereins, die Nutzung des Dippoldschachtes als Wetterschacht. Zu diesem Durchschlag ist es aber nicht gekommen und der Schacht wurde wieder verfüllt. Die Tagesanlagen wurden daraufhin 1873/74 abgetragen.

Als einziges Gebäude b​lieb auf d​em Schachtgelände d​ie 1862 eröffnete Hornschänke erhalten, d​ie noch b​is Ende d​er 1990er Jahre a​ls öffentliche Gaststätte genutzt wurde. Das Gebäude d​ient heute Wohnzwecken.

Im Jahr 1977 w​urde der Schacht d​urch die Bergsicherung Dresden nachverwahrt.

Literatur

  • Eberhard Gürtler, Klaus Gürtler: Der Steinkohlenbergbau im Döhlener Becken Teil 1 – Schächte rechts der Weißeritz, Haus der Heimat Freital, 1983
  • Hermann Credner: Erläuterungen zur geologischen Specialkarte des Königreichs Sachsen, Königliches Finanz-Ministerium, Leipzig, 1892

Einzelnachweise

  1. Beschreibung auf www.archiv.sachsen.de
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