Dioskurenbrunnen

Der Dioskurenbrunnen (ital.: Fontana dei Dioscuri) ist ein Brunnen in der Altstadt Roms auf der Piazza del Quirinale vor dem Quirinalspalast, der offiziellen Residenz des italienischen Staatspräsidenten. Der Brunnen besteht heute aus einem runden Bassin und wird rechts und links mit den Statuen der namensgebenden Dioskuren Castor und Pollux flankiert, die zwei aufstrebende Rösser in Zaum halten. Die bronzenen Zügel sind allerdings nicht erhalten. Zwischen ihnen steht der Obelisco del Quirinale.

Fontana dei Dioscuri heute
Die Brunnenschale vor dem Obelisken, als päpstliche Beigabe zur Vollendung des Gesamtensembles (symplegma) aus dem Jahr 1818.

Der Hügel Quirinal wird aufgrund der monumentalen Rösser volkstümlich auch Monte Cavallo (Pferdehügel) genannt.

Geschichte

Die 5,6 Meter hohen Statuen der Dioskuren mit ihren Rössern stammen möglicherweise von einem einst in der Nähe befindlichen Tempel des Serapis. Gefunden wurden sie jedoch in den Thermen des Konstantin.[1]

1469 bis 1470 ließ Papst Paul II. die monumentalen Skulpturen restaurieren. 1585 wurden sie, als Teil eines ersten Brunnens, auf Betreiben von Papst Sixtus V. in die Sichtachse zur Porta Pia gesetzt. Ab 1780 ließ Papst Pius VI. durch den Architekten Giovanni Antinori den Platz neu gestalten. Er ließ den Obelisken, der ursprünglich am Eingang des Augustusmausoleums stand, 1786 auf dem Quirinalsplatz aufstellen und von den Dioskuren flankieren.

1818 wurde auf Initiative von Papst Pius VII. wiederum ein Brunnenbecken angefügt. Der Architekt Raffaele Stern verwendete dafür ein Brunnenbecken aus Granit, das vom Forum Romanum stammt.

Siehe auch

Literatur

  • Olivia Ercoli, Ros Belford und Roberta Mitchell: Rom. Dorling Kindersley, München 2007, ISBN 3-928044-41-9, S. 158.
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Anmerkungen

  1. Stefan Geppert: Castor und Pollux: Untersuchung zu den Darstellungen der Dioskuren in der römischen Kaiserzeit (= Charybdis. Bd. 8). Lit, Münster 1996, S. 65 f.; Stefan Geppert: Die monumentalen Dioskurengruppen in Rom. In: Antike Plastik. Lieferung 25, 1996 S. 121–150; hier: S. 133–147.

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