Dionysius Zöhren
Dionysius Zöhren OFMCap (* 27. Juli 1903 in Krefeld; † 3. Februar 1943 im KZ Dachau) war ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher, Kapuziner und Märtyrer.
Leben
Heinrich Zöhren wuchs mit fünf Geschwistern als Sohn eines Färbermeisters auf. Nach acht Jahren Volksschule weckte eine kapuzinische Volksmission in ihm den Wunsch zum Priestertum bei den Kapuzinern. Er betrieb ein intensives Privatstudium, schaffte 1919 den Eintritt in die Obertertia des Gymnasiums Krefeld, wechselte 1921 an die Klosterschule der Kapuziner in Bocholt und bestand 1923 das Abitur. Am 23. April 1923 trat er in das Noviziat des Klosters Krefeld ein und erhielt den Ordensnamen Dionysius. Er studierte in Münster, legte 1927 seine feierliche Profess ab und wurde dort am 19. März 1929 zum Priester geweiht.
Er wurde Aushilfspriester an der Marienwallfahrtskirche Waghäusel und ab 1931 Subpräfekt am Studienkolleg St. Fidelis im Kloster Bensheim, wo er nicht zuletzt als Virtuose mehrerer Instrumente (darunter die Orgel) großen Erfolg hatte. Aus gesundheitlichen Gründen ließ er sich im April 1939 in das benachbarte Kloster Maria Einsiedel in Gernsheim versetzen, wo er Superior und Rektor der Wallfahrtskirche wurde.
Am 20. März 1941 wurde er von der Gestapo verhaftet, in das Gefängnis nach Darmstadt gebracht und Anfang Mai 1941 in das KZ Dachau überführt. Dort starb er Anfang Februar 1943 an Hunger und Typhus.
Gedenken
Die deutsche katholische Kirche hat Dionysius Zöhren als Blutzeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen. In der Kirche St. Martin in Krefeld wird seiner auf einer Gedenktafel gedacht. In der Laurenzikirche bei Gau-Algesheim hängt sein Porträt.
Literatur
- Anicet Flechtker: Pater Dionysius (Heinrich) Zöhren. In: Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Hrsg. Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. Bd. 2. Siebte, überarbeitete und aktualisierte Auflage. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2019, S. 975–978.
- Peter Spohr: Maria Einsiedel. Pater Dionys, ein (fast) unbekannter Märtyrer und die Geschichte des Klosters. Ancient Mail Verlag, Groß-Gerau 2013.
Weblinks
- Zöhren, Dionys. Hessische Biografie. (Stand: 15. April 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).