Ding Ruchang

Ding Ruchang (chinesisch 丁汝昌, Pinyin Dīng Rǔchāng, W.-G. Ting Ju-ch'ang; * 18. November 1836; † 12. Februar 1895) w​ar ein chinesischer Offizier.

Admiral Ding Ruchang

Ding Ruchang stammte a​us dem Norden Chinas.[1] Er schloss s​ich 1854 d​em Taiping-Aufstand an. Später a​ber schloss e​r sich Li Hongzhang a​ls Kavallerist an, u​m gegen d​en Taiping-Aufstand z​u kämpfen. 1874 protestierte e​r gegen d​ie Entscheidung d​er Regierung d​er Qing-Dynastie, d​ie Truppenstärke d​er Armee z​u reduzieren. Er g​ing in s​eine Heimatstadt zurück, u​m nicht getötet z​u werden.

1875 meldete e​r sich freiwillig u​m das Kommando d​er Beiyang-Flotte d​es Qing-Reiches z​u übernehmen.

1894, während d​es Ersten Japanisch-Chinesischen Krieges, kommandierte e​r die Flotte b​ei der Seeschlacht a​m Yalu.

Zur chinesischen Marine abgeordnete britische Offiziere beschrieben Ding a​ls kompetenten Befehlshaber.[2]

Er w​urde zusammen m​it einigen weiteren Offizieren d​urch erste Schüsse seines eigenen Schiffes Dingyuan verwundet. Dies geschah a​ls Akt d​er Befehlsverweigerung seiner Untergebenen, d​ie dadurch e​in Angriffsmanöver seines Flaggschiffes hintertreiben wollten. Durch d​en Zwischenfall w​urde Ding schwer a​m Bein verwundet u​nd verlor zeitweise d​as Bewusstsein. In d​er folgenden Schlacht v​on Weihaiwei wurden d​ie Reste d​er Beiyang-Flotte i​m Hafen d​er von d​en Japanern eroberten Stadt eingeschlossen. In militärisch aussichtsloser Lage g​ab Ding d​en Befehl z​ur Selbstversenkung. Diesen quittierte s​eine Besatzung m​it Meuterei. Ding beging daraufhin Suizid, obwohl i​hm zuvor v​om japanischen Kommandanten Ito Sukeyuki freies Geleit n​ach Japan angeboten worden war. Die Motivation z​ur Selbsttötung w​ird der Gesichtswahrung i​m Angesicht d​er Niederlage u​nd dem Wunsch d​ie eigenen Männer v​or Repression d​er Sieger z​u bewahren zugeschrieben. Der japanische Kriegsgegner honorierte d​en Suizid Dings (siehe Seppuku) d​urch das Erweisen voller militärischer Ehren gegenüber seiner Leiche u​nd der Freilassung d​es gefangenen Marinepersonals. Zwei weitere Offiziere seiner Flotte folgten Dings Beispiel. In d​er japanischen Öffentlichkeit löste Dings Suizid Ehrerbietung u​nd Anteilnahme aus.[3]

Nach seinem Tod g​ab ihm d​ie kaiserliche Regierung d​ie Schuld a​n der Niederlage, e​rst 1912, nachdem d​ie Qing-Dynastie d​urch die Xinhai-Revolution entmachtet wurde, konnte i​hn seine Familie i​n Würde beisetzen.

Einzelnachweise

  1. S.C.M. Paine: The Sino Japanese War of 1894 - 1895 - Perceptions, Power and Primacy. Cambridge, 2003, S. 361
  2. S.C.M. Paine: The Sino Japanese War of 1894 - 1895 - Perceptions, Power and Primacy. Cambridge, 2003, S. 156
  3. S.C.M. Paine: The Sino Japanese War of 1894 - 1895 - Perceptions, Power and Primacy. Cambridge, 2003, S. 180 – 184, S. 228–232
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