Dillo
Dillo ist ein kleiner und schneller freier Webbrowser, der in den Programmiersprache C++ und teilweise C unter Verwendung von FLTK (ab Version 2.0; ehemals GTK1) geschrieben wurde und HTTP sowie HTTPS (mit zusätzlichem Konfigurationsschalter) implementiert. Dillo kann auf vielen Betriebssystemen verwendet werden. Hauptsächlich sind dies Unix-Derivate. Es gibt keine offizielle Version von Dillo für Windows. Es wurde jedoch nach Windows portiert: Dillo-Win32.[2] Es gibt darüber hinaus ein älteres SourceForge-Projekt mit einem Windows-Port Dillo for Windows.[3] Dieses Projekt wird seit 2003 nicht weiter entwickelt. Im Jahr 2011 wurde Dillo auch für DOS portiert: Dillo for DOS.[4]
Dillo | |
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Bildschirmfoto von Dillo 3.0 | |
Basisdaten | |
Erscheinungsjahr | Dezember 1999 |
Aktuelle Version | 3.0.5[1] (30. Juni 2015) |
Betriebssystem | Unix-Derivate (GNU/Linux, BSD, macOS, …), Windows, DOS |
Programmiersprache | C, C++ |
Kategorie | Webbrowser |
Lizenz | GPL (Freie Software) |
deutschsprachig | nein |
www.dillo.org |
Features
Die Binärdatei von Dillo ist nur rund 350 KiB groß (im Vergleich zu über 30 MiB beim Mozilla Firefox). Es müssen daher einige Einschränkungen hingenommen werden: CSS sind zwar ab Version 2.1 implementiert,[5] jedoch fehlt die Unterstützung zur Positionierung von Objekten (floating), weshalb viele Webseiten ungewöhnlich aussehen[6]. Des Weiteren werden weder JavaScript noch sonstige aktive Elemente, wie z. B. Java-Applets, unterstützt, und auch die Frames-Unterstützung existiert nur sehr rudimentär in Form einer Linkliste zu den einzelnen Frames. Netscape-Plugins, wie zum Beispiel Adobe Flash, werden nicht unterstützt, jedoch gibt es einen Patch, der Unterstützung für Gnash, eine freie Flash-Implementierung, hinzufügt[7]. Dillo verfügt über eine Lesezeichenverwaltung, die Textdateien zum Verwalten der Links verwendet. Außerdem besitzt Dillo einen integrierten Downloadmanager mit Fortschrittsanzeige. Cookies werden auch unterstützt und können vollständig oder nach weißen (seitenbezogen) oder schwarzen Listen aktiviert werden.
Aufgrund der geringen Größe ist Dillo oft der Hauptbrowser bei kleineren GNU/Linux-Distributionen wie Damn Small Linux oder DeLi Linux. Auch in manchen Distributionen für Einplatinencomputer wie dem Raspberry Pi gehört Dillo aufgrund der vergleichsweise geringen Leistungsfähigkeit der Hardware zu den standardmäßig installierten Browsern[8].
Versionsgeschichte
Dillo entstand auf Basis der Browser gzilla und Armadillo.[9] Von letzterem leitet sich auch der Name ab. Im April 2006 erschien Version 0.8.6 des Browsers. Am 25. Februar 2007 wurde die Entwicklung von Dillo mangels Entwicklungskapazitäten vorerst eingefroren. Im Oktober 2008 wurde allerdings die neue, noch schlankere Version 2.0 mit auf FLTK2 basierender Benutzeroberfläche und Unterstützung von Tabs veröffentlicht. Am 6. September 2011 wurde Dillo 3.0 herausgegeben, das auf FLTK1.3 zurückgreift, da FLTK2 zu einer experimentellen Alpha-Version herabgestuft wurde.
Einzelnachweise
- hg.dillo.org.
- sourceforge.net
- dillo-win.sourceforge.jp
- code.google.com
- hg.dillo.org
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 9. Mai 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Patch für Gnash-Unterstützung auf dem Stand von 2008. Abgerufen am 8. Januar 2014.
- Raspbian Wheezy-Image. Abgerufen am 8. Januar 2014.
- dillo.org