Dietrich von Horne
Dietrich von Horne (* auf der Horneburg (Westendorf); † 19. Januar 1402 in Osnabrück) war von 1376 bis 1402 Bischof von Osnabrück.
Leben
Dietrich war ein Sohn der Familie von Horne, Inhaber des bedeutenden Adelssitzes Horneburg (später Harenburg) nordöstlich der Bauerschaft Westendorf, heute Bieste, im nördlichen Osnabrücker Land.[1] Ihm wird ein unehelicher Sohn namens Friedrich von Horne zugeschrieben.[2]
Dietrich von Horne wurde 1376 vom Domkapitel des Bistums Osnabrück in episcopum et pastorem ecclesie Osnaburgensis, also zum neuen Bischof, gewählt. Zu Beginn seiner Amtszeit war das Hochstift Osnabrück durch schwere Fehden belastet und hoch verschuldet. Die Burgen des Bistums waren größtenteils – allein mit Ausnahme von Quakenbrück – vom Grafen Otto von Tecklenburg besetzt. Infolgedessen kam es zu Auseinandersetzungen mit Tecklenburg, nachdem vom Grafen von Tecklenburg gefordert worden war, der Bischof soll nur noch seine geistliche Macht ausüben, die tatsächliche Landesherrschaft solle vom jeweiligen Grafen von Tecklenburg übernommen werden.[3] Im Zuge der kämpferischen Auseinandersetzungen konnten verschiedene Gebiete, u. a. der Ort Vörden, zurückerobert werden.[4][3]
In seine Amtszeit fällt auch ein Streit mit dem Johanniterorden Kommende Lage, Rieste, der sich weigerte, dem Bistum Abgaben zu erbringen. Bei einem Überfall im Jahre 1384, vermutlich am 18. Februar, ließ Bischof Dietrich die Kommende Lage zerstören.[5] Nach langem Streit erstattete er den Schaden, sodass die Kommende bis 1426 wieder aufgebaut werden konnte.[5]
Im Jahre 1398 beschloss das Domkapitel des Bistums Osnabrück während der Amtszeit Bischof Dietrichs, nur entweder Adelige oder Graduierte aufzunehmen.[6]
Im Jahre 1400 erfolgte eine Neustrukturierung des Bistums, das Amt Cloppenburg ging an das Bistum Münster, die Diözesanhoheit im Niederstift Münster und in der Grafschaft Lingen wurde für Osnabrück bestätigt.[6]
Am Ende seiner Amtszeit kam es gegen den von Alter und Krankheit geschwächten Bischof Dietrich zu Opposition in den führenden Kreisen des Bistums, der er nur durch Wahl eines Koadjutors entgegenstehen konnte.[7]
Literatur
- Johann Carl Bertram Stüve: Geschichte des Hochstiftes Osnabrück, Bd. 1: Bis zum Jahr 1508. Verlag Wenner, Osnabrück 1980, ISBN 3-87898-217-8, Seite 251 ff. (unveränderter Nachdruck d. Ausg. Osnabrück 1853).
Einzelnachweise
- Homepage der Bauerschaft Bieste, Stand 8. Dezember 2010
- Wilhelm Kohl, Das Domstift St. Paulus zu Münster, zitiert nach books.google.de, Stand 8. Dezember 2010
- ausführlich: Heinrich Schmidt: Bischof und Kirche im Spiegel norddeutscher Bischofschroniken des späten Mittelalters. In: Ulrich Köpf (Hrsg.): Wissenschaftliche Theologie und Kirchenleitung: Beiträge zur Geschichte einer spannungsreichen Beziehung. Festschrift für Rolf Schäfer. Tübingen 2001, S. 29 ff.
- Geschichte des Pfarramtes Vörden (Memento vom 10. September 2012 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 8. Dezember 2010
- Geschichte der Kommende Lage
- Geschichte des Bistums Osnabrück
- ausführlich: Heinrich Schmidt: Bischof und Kirche im Spiegel norddeutscher Bischofschroniken des späten Mittelalters. In: Ulrich Köpf (Hrsg.): Wissenschaftliche Theologie und Kirchenleitung: Beiträge zur Geschichte einer spannungsreichen Beziehung. Festschrift für Rolf Schäfer. Tübingen 2001, S. 50, Fußn. 72
Weblinks
- DI 26, Stadt Osnabrück, Nr. 33† (Sabine Wehking); Grabschrift des Bischofs Dietrich von Horne im Dom zu Osnabrück im Portal Die Deutschen Inschriften.
- Dietrich von Horne in den Datenbanken des Wissensaggregators Mittelalter und Frühe Neuzeit des Forschungsprojekts Germania Sacra
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Melchior von Braunschweig-Grubenhagen | Bischof von Osnabrück 1376–1402 | Heinrich III. von Schauenburg-Holstein |