Dietrich Hildebrandt

Dietrich Hildebrandt (* 31. Dezember 1944 i​n Luckenwalde; † 17. September 2015[1] i​n Heidelberg) w​ar ein deutscher Lehrer, Verlagsangestellter u​nd Politiker (SDS, KBW,[2] Komitees für Demokratie u​nd Sozialismus, Bündnis 90/Die Grünen).

Dietrich Hildebrandt studierte v​on 1966 b​is 1972 Germanistik, Romanistik, Geschichte u​nd Politische Wissenschaften a​n der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Seit 1968 w​ar er aktives Mitglied d​es SDS u​nd im Sommersemester 1970 AStA-Vorsitzender. 1990 promovierte e​r an d​er Freien Universität Berlin i​m Fach Soziologie m​it einer Arbeit z​ur Studentenbewegung Ende d​er 1960er u​nd Anfang d​er 1970er Jahre i​n Heidelberg.

Nach zahlreichen, teilweise strafrechtlich verfolgten Aktivitäten i​n der Heidelberger Studentenbewegung u​nd Kandidaturen für d​en KBW b​ei verschiedenen Wahlen i​n den Jahren 1975/76[3] begann e​r seine politische Tätigkeit a​ls Stadtrat für d​ie Grüne-Alternative Liste (GAL) i​n Heidelberg (1989 b​is 1994).[4] 1996 b​is 2001 w​ar er Mitglied d​es Landtags v​on Baden-Württemberg (12. Wahlperiode), d​ann wurde e​r nicht wieder aufgestellt.[5] Bei d​er vorgezogenen Bundestagswahl 2005 kandidierte Dietrich Hildebrandt erfolglos o​hne Absicherung a​uf der Landesliste direkt i​m Wahlkreis 278 Rhein-Neckar.[6]

Veröffentlichungen

  • Nachwort. In: Das neue China. Berichte aus chinesischen Zeitschriften über den Aufbau des Sozialismus. Sendler, Plankstadt 1974, S. 162–172, ISBN 3-88048-009-5
  • „…und die Studenten freuen sich!“ Studentenbewegung in Heidelberg 1967–1973. esprint-Verlag, Heidelberg 1991, ISBN 3-88326-190-4

Einzelnachweise

  1. Zum Tod von Dietrich Hildebrandt
  2. ges.: Eine ehrenwerte Gesellschaft. Komitee für Demokratie und Sozialismus. In: Kommunismus und Klassenkampf. 7. Jahrgang, Heft 7, 1979, S. 15ff.
  3. Z.B. Bundestagswahl 1976 in Stuttgart: „Er fordert den Abzug aller fremden Truppen aus der Bundesrepublik sowie die Auflösung aller fremden Militärstützpunkte. Und ‚Statt Mitbestimmung von Gewerkschaftsführern in den Aufsichtsräten der Kapitalisten‘ fordern er und der Kommunistische Bund Westdeutschlands ‚uneingeschränkte Rechte gegenüber den Kapitalisten für die Vertretungsorgane der Belegschaften für Betriebs- und Personalräte‘. Laut Hildebrandt hat das Volk kein Interesse an einer Beschönigung seiner Unterdrückung durch den Staat, sondern ‚an uneingeschränkten Kampfrechten gegenüber der herrschenden Kapitalistenklasse‘.“ (Stuttgarter Zeitung. 1. Oktober 1976, S. 26)
  4. „Zu den 14 neuen Mitgliedern im Gemeinderat erklärte Zundel: ‚Bei einigen kann man optimistisch sein, bei anderen das Gegenteil.‘ Daß dem neuen Heidelberger Gemeinderat Dietrich Hildebrandt, bekannt aus alten Kampfzeiten angehören werde, ‚das gehört zu der Last, die uns die Demokratie auferlegt‘, sagte weiter Oberbürgermeister Zundel.“ (Rhein-Neckar-Zeitung. 25. Oktober 1989, S. 3)
  5. Johanna Eberhardt: Ohne Vorwarnung aufs Altenteil geschickt. Heidelberger Grüne wollen Dietrich Hildebrandt nicht mehr als Landtagsabgeordneten. In: Stuttgarter Zeitung. 26. Juni 2000, S. 6
  6. Die Wahlbewerber für die Wahl zum 16. Deutschen Bundestag 2005. S. 150
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