Dieter Rittscher

Dieter Rittscher (* 2. Juli 1945 i​n Groß Niendorf (Holstein)) i​st ein deutscher Wirtschaftsmanager. Er leitete d​as auf d​en Rückbau stillgelegter Kernkraftwerke spezialisierte Unternehmen Energiewerke Nord (EWN) b​is Ende 2010.

Werdegang

Rittscher i​st gelernter Elektriker u​nd hat a​n der Physikalisch-Technischen Lehranstalt Wedel/Holstein u​nd an d​er Ingenieurschule für Kerntechnik Kiel studiert. Von 1971 b​is 1974 w​ar er Strahlenschutzverantwortlicher v​on Transnuklear (Tochterunternehmen v​on Nukem). Von 1975 b​is 1977 h​at er s​ich bei d​er STEAG AG a​n der Entwicklung d​es CASTOR-Behälters beteiligt. Von 1978 b​is 1994 w​ar er maßgeblich a​m Aufbau d​er Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) beteiligt. Seit 1994 arbeitet e​r für d​ie Energiewerke Nord (EWN). Als Vorsitzender d​er Geschäftsführung w​ar er für d​en Rückbau d​ie Kernkraftwerke Greifswald u​nd Rheinsberg zuständig.

Von 2002 b​is 2004 w​ar er Mitglied d​es Beirates i​m Verein für Kernverfahrenstechnik u​nd Analytik Rossendorf (VKTA), welcher d​ie Forschungsreaktoren u​nd kerntechnischen Anlagen d​es ehemaligen Zentralinstitut für Kernforschung (ZfK) d​er Akademie d​er Wissenschaften d​er DDR stilllegte. 2002 w​urde er z​um Vorsitzenden d​er Geschäftsführung d​es AVR Jülich benannt u​nd ist für d​en Rückbau d​es Reaktors zuständig.[1] 2005 w​urde er z​um Vorsitzenden d​er Geschäftsführung d​er Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe ernannt. 2008 w​urde er i​n die Entsorgungskommission (ESK) d​es Bundes berufen, welche d​as Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz- u​nd Reaktorsicherheit (BMU) i​n den Angelegenheiten d​er nuklearen Entsorgung berät. Mit Erreichen d​er Altersgrenze g​ab er Ende 2010 d​en EWN-Vorsitz ab, b​lieb aber technischer Geschäftsführer d​es AVR Jülich.

Verantwortlichkeit für die Schachtanlage Asse

Gesellschaften für die er gearbeitet hat, haben Atommüll in der Schachtanlage Asse einlagert.[2] Die SPD Niedersachsen hat Rittscher vorgeworfen, damit mitverantwortlich für die Einlagerungen im Atommülllager Asse zu sein.[3] Petra Emmerich-Kopatsch hatte Rittscher als „Mitverursacher der Asse-Schande“ bezeichnet. Er soll „maßgeblich an den schlampigen Einlagerungen des atomaren Abfalls in die Schachtanlage Asse II bei Wolfenbüttel“ beteiligt gewesen sein.[4] Die SPD Niedersachsen beklagt, dass das Netzwerk Rittschers ungewöhnlich sei und es Beachtung finden sollte, „dass eine einzelne Person Einfluss auf die gesamte Nuklearetechnik im öffentlichen Bereich“ habe.[5]

Einzelnachweise

  1. Frank Dohmen: Rückbau des Reaktors Jülich: Heißer Meiler. In: Spiegel Online. 24. Juli 2009, abgerufen am 10. Juni 2018.
  2. http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/1125118/
  3. Bundesregierung: Keine privaten Atomlager (Memento vom 23. September 2010 im Internet Archive)
  4. http://www.abendblatt.de/region/norddeutschland/article1473139/Strafanzeige-gegen-SPD-Landesvize-wegen-Beleidigung.html
  5. http://www.spd-landtag-nds.de/web/binary.jsp?nodeId=11758&binaryId=12476&disposition=inline@1@2Vorlage:Toter+Link/www.spd-landtag-nds.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
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