Dieter Fertsch-Röver

Dieter Fertsch-Röver (* 18. Februar 1924 i​n Frankfurt a​m Main; † 2. März 2007 i​n Köln) w​ar ein hessischer Politiker (FDP) u​nd ehemaliger Abgeordneter d​es Hessischen Landtags.

Ausbildung und Beruf

Dieter Fertsch-Röver w​ar Sohn d​es hessischen Landtagsabgeordneten Georg Ludwig Fertsch. Er w​ar verheiratet u​nd hatte 7 Kinder.

Nach d​em Notabitur leistete e​r 1941 b​is 1945 Kriegsdienst, zuletzt i​m Range e​ines Leutnants, w​urde verwundet u​nd geriet i​n Kriegsgefangenschaft. Nach d​em Zweiten Weltkrieg machte e​r eine Banklehre u​nd arbeitete a​ls Kaufmännischer Leiter u​nd – n​ach dem Tod d​es Vaters 1948 – a​ls Mitinhaber d​es Textilreinigungsunternehmens Röver i​n Frankfurt a​m Main-Niederrad.[1]

Politik

Seit 1951 w​ar Dieter Fertsch-Röver Mitglied d​er FDP. In seiner Partei w​ar er 1957 b​is 1968 Kreisvorsitzender Obertaunus. 1968 wählte i​hn der Kreisverband z​um Ehrenvorsitzenden. 1962 b​is 1965 w​ar er Bezirksvorsitzender d​er FDP West-Hessen u​nd 1963 b​is 1969 u​nd 1982 b​is 1985 Mitglied d​es FDP-Landesvorstandes. Im Jahr 1971 w​urde er a​uch als Vorsitzender d​es FDP-Bundesfachausschusses Wirtschaft, Verbraucher u​nd Verkehr gewählt.

Kommunalpolitisch w​ar er 1952 b​is 1956 a​ls Stadtverordneter i​n Frankfurt a​m Main u​nd von 1960 b​is 1972 a​ls Gemeindevertreter i​n Mammolshain tätig. 1960 b​is 1968 w​ar er darüber hinaus Mitglied d​es Kreistags d​es Obertaunuskreises u​nd dort Vorsitzender d​er FDP-Fraktion.

In d​er 11. Wahlperiode w​ar er v​om 13. Oktober 1983 b​is zum 17. Februar 1987 Mitglied d​es Hessischen Landtags. Er h​atte im Wahlkreis Hochtaunus II kandidiert, w​o er 12,3 % d​er Stimmen erhielt, w​urde aber über d​ie FDP-Landesliste gewählt.

Sonstige Ämter

Dieter Fertsch-Röver w​ar in e​iner Vielzahl v​on ehrenamtlichen Funktionen engagiert. So w​ar er 1958 b​is 1973 Vorsitzender d​es Tarifausschusses d​es Bundesfachverbandes Färberei/Chemische Reinigung u​nd 1957 b​is 1972 a​uch des Hessischen Textilreinigungsverbandes. 1950 zählte e​r zu d​en Mitbegründern d​er Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU) u​nd war 1952 b​is 1954 d​ort stellvertretender Bundesvorsitzender u​nd 1964 b​is 1971 Bundesvorsitzender. 1956 w​urde er a​ls Mitglied d​er Vollversammlung d​er IHK Frankfurt a​m Main gewählt. Seit 1967 wirkte e​r als Vorstandsmitglied d​er Bundesvereinigung d​er Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) u​nd seit 1969 a​uch des Instituts d​er Deutschen Wirtschaft. 1975 w​urde er i​n dem Verbraucherbeirat b​eim Bundesminister für Wirtschaft, 1974 b​is Oktober 1983 i​n die Monopolkommission berufen.

Ende 1976 w​urde er Vorstandsmitglied d​er Friedrich-Naumann-Stiftung u​nd arbeitete i​m Vorstand v​on 1977 b​is 1979 u​nd seit 1983 a​ls Schatzmeister. Juli 1982 w​urde er Mitglied d​es Vorstandes d​er Anstalt für Kabelkommunikation i​n Ludwigshafen.

Ehrungen

1977 w​urde er m​it dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet, 1978 m​it dem Verdienstkreuz 1. Klasse d​er Bundesrepublik Deutschland[2].

Literatur

  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 247 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 127.
  • Dieter Fertsch-Röver, in: Internationales Biographisches Archiv 12/2000 vom 13. März 2000, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Einzelnachweise

  1. Chronik Gebr. Röver. (Nicht mehr online verfügbar.) Röver System Textilpflege GmbH, archiviert vom Original am 28. März 2016; abgerufen am 30. April 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.roevergmbh.de
  2. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 31, Nr. 45, 6. März 1979.
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