Dieselstraße (Hannover)
Die Dieselstraße in Hannover führt von der Harenberger Straße zum Eichenbrink und ist ein historischer Verkehrsweg des alten Dorfes Limmer.[1]
Geschichte und Beschreibung
Im Zuge der Industrialisierung hatten sich in Limmer bereits vor der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs mehr und mehr Betriebe angesiedelt. In der Folge stieg auch die Bevölkerungszahl an und damit der Bedarf an Wohnraum.[2] So wurde schließlich über das Grundstück des aus Bassum stammenden Dampfziegelei-Besitzers Rudolf Wessel (1825–1879)[1] eine Straße neu abgesteckt, um hier die erste reine Wohnsiedlung Limmers zu errichten. Dabei entstand ein – heute denkmalgeschütztes – Bauwerksensemble mit meist giebelständigen eingeschossigen Häusern und kleinen Höfen mit den dazugehörigen kleinen Anbauten wie Aborten und Kleintier-Ställen. Die Gruppe mit den Hausnummern 3, 4, 5, 6, 7, 9 und 11 gelten heute als frühes Dokument sowohl des Arbeiterwohnungsbaus als auch des gesellschaftlichen Umbruches in Limmer.[2]
Bereits vor 1901 war die Straße nach dem Ziegeleibesitzer zunächst Wesselstraße benannt worden, bevor sie 1909 in Rudolfstraße umbenannt wurde.[1]
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde die Straße 1938 erneut umbenannt. Seitdem erinnert sie an den Erfinder des Dieselmotors, den Ingenieur Rudolf Diesel.[1]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Helmut Zimmermann: Dieselstraße, in derselbe: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 60
- Ilse Rüttgerodt-Riechmann: Um die Harenberger Straße In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 2, Bd. 10.2, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1985, ISBN 3-528-06208-8, S. 158f.; sowie Limmer im Addendum: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, S. 24f.