Die Jüdin mit den Orangen
Die Jüdin mit den Orangen ist ein Gemälde von Aleksander Gierymski, gemalt 1880 oder 1881.
Nach dem Abitur in Warschau wurde Gierymski Schüler an der Warschauer Kunstschule bei Rafał Hadziewicz, studierte weiter ab dem 15. November 1868 bis 1872 an der Königlichen Akademie der Künste München bei Johann Georg Hiltensperger, Alexander Strähuber, Carl Theodor von Piloty und Hermann Anschütz. Seine Diplomarbeit „Der Kaufmann von Venedig“ wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Das Gemälde „Die Jüdin mit den Orangen“ gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg zu den Sammlungen des Warschauer Nationalmuseums. Während des Weltkrieges wurde des Museum von den deutschen Besatzungsfunktionären besetzt, viele Meisterwerke wurden konfisziert und nach Deutschland gebracht, unter anderen die „Jüdin mit den Orangen“. Glücklicherweise hat niemand bemerkt, dass das Gemälde eine Jüdin darstellt.
Nach dem Krieg galt das Bild als verschollen. Das Gemälde gelangte offenbar 1948 in die Hände eines deutschen Kunstsammlers. Erst im November 2010 erschien das Bild in der Kunsthandlung von Eva Aldag in Buxtehude und wurde nach langen Verhandlungen vom polnischen Kulturministerium gekauft und 2011 dem Warschauer Nationalmuseum zurückgegeben. Frau Aldag behauptete, dass sie keine Ahnung hatte, dass das Gemälde während des Krieges aus den polnischen Sammlungen enteignet wurde.
Es wurde festgestellt, dass das Gemälde vor 2010 unprofessionell übermalt („verbessert“) wurde. Die Arbeiten an der Entfernung der Übermalungen dauerten 440 Tage. Nun ist das Bild im ursprünglichen Zustand ausgestellt.
Literatur
- Gierymski, Aleksander. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 3–4 (Textarchiv – Internet Archive).
- Aleksander Gierymski in: Porta Polonica
Weblinks
- Aleksander Gierymski in: Matrikelbuch Akademie München
- Aleksander Gierymski. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch)