Diamantinatief
Diamantinatief bezeichnete ein Meerestief in der Diamantina Fracture Zone im südostindischen Becken, das laut GEBCO Undersea Feature Names Gazetteer mit einer Tiefe von 8047 m als tiefster Punkt des Indischen Ozeans ausgewiesen war.[1] Dies ging auf Untersuchungen des australischen Marineschiffs HMAS Diamantina im Jahr 1960 zurück.[2]
Im Jahr 2019 untersuchte eine Expedition von Victor Vescovo, die mit dem Tauchboot Limiting Factor die tiefsten Punkten aller Ozeane erreichen wollte, das Gebiet mit einem Lander und einem Fächerecholot. Bei der Kartierung wurde in der Diamantina Fracture Zone allerdings nur eine maximale Tiefe von 7019 m± 17 m festgestellt und diese befand sich an der Stelle des Dordrechttiefs. Die angegebene Position des Diamantinatiefs bei 35° Süd und 104° Ost liegt außerhalb der eigentlichen Diamantina Fracture Zone bei Tiefen von etwa 5300 m. Stewart und Jamieson kommen in einer Übersichtsstudie zu dem Schluss, dass falls der Name „Diamantinatief“ beibehalten werden soll, seine Position in die Bruchzone verschoben werden muss – allerdings wäre unklar, wohin genau. Die tiefste Stelle des Indischen Ozeans wird seitdem im Javagraben verortet.[1][3][4]
Einzelnachweise
- Heather A. Stewart, Alan J. Jamieson: The five deeps: The location and depth of the deepest place in each of the world's oceans. In: Earth-Science Reviews 197, Oktober 2019, 102896, doi:10.1016/j.earscirev.2019.102896.
- Peter Nunan: HMAS Diamantina. 2. Ausgabe, Boolarong Press, Salisbury 2017. Rezensiert von Alan Powell in: The Great Circle, Band 40, Nr. 1, 2018, S. 136–138, herausgegeben von der Australian Association for Maritime History, JSTOR 26783793.
- Ben Taub, Paolo Pellegrin: Thirty-six Thousand Feet Under the Sea: The explorers who set one of the last meaningful records on earth. In: The New Yorker, 10. Mai 2020.
- Heather Stewart, Alan Jamieson, Cassie Bongiovanni: Exploring the Deepest Points on Planet Earth: Report on The Five Deeps Expedition. www.hydro-international.com, 18. Juni 2019.