Deutschlandpokal (Tischtennis)

Der Deutschlandpokal ist im Tischtennis ein Mannschaftsvergleich der Landesverbände. Veranstalter ist der Deutsche Tischtennis-Bund DTTB. Der Sieger erhielt als ewigen Wanderpreis den "Deutschlandpokal".[1] Für Herren und Damen wurde dieser Wettbewerb Anfang der 1970er Jahre zuletzt ausgetragen.

Heute findet dieser Wettbewerb noch im Schüler-, Jugend- und Seniorenbereich statt. Er wurde 1970 erstmals ausgetragen[2].

Einführung

Der Deutschlandpokal ist die Nachfolgeveranstaltung der Gau-Mannschaftsmeisterschaften, die in den 1930er Jahren jährlich stattfanden. Er wurde erstmals 1947/48 für Herren und 1949/50 für Damen ausgetragen. Zunächst hieß dieser Wettbewerb im Damenbereich Bundespokal, 1952 wurde er in Deutschlandpokal umbenannt. Seit 1952 waren auch die ostdeutschen Verbände teilnahmeberechtigt.[3]

War zunächst eine jährliche Durchführung geplant, so stellte man ab 1952 auf einen zweijährigen Turnus um. Anfangs loste man die Teams in Vorgruppen, in denen Jeder gegen Jeden spielte. Die beiden Ersten kamen in eine Zwischenrunde, der eine Endrunde folgte. Später führte man den Wettbewerb im K.-o.-System durch.

Eine Mannschaft bestand bei den Damen anfangs aus zwei, in späteren Jahren aus drei, und bei den Herren aus drei Aktiven. Ein Mannschaftskampf wurde nach dem Swaythling-Cup-System für Dreiermannschaften durchgeführt.

1958 beschloss die DDR, nicht mehr am Deutschlandpokal teil zu nehmen.[4]

Letztmals ausgetragen wurde der Deutschlandpokal 1970/71 für die Herren und 1971/72 für die Damen.

Ergebnisse Damen (einschließlich Gaumeisterschaften)

Saison Austragungsort
Endspiel
Mannschaft Aktive eingesetzt in den Endspielen und/oder in den Halbfinalspielen
1932 Dresden 1. Berlin Astrid Krebsbach, Mona Müller-Rüster, Frau Polakowsky
2. Bezirk Dresden Annemarie Hähnsch, Frl. Alice Pötsch …
1932/33 Hamburg 1. Berlin Astrid Krebsbach, Annemarie Schulz, Anita Felguth
2. Sachsen Annemarie Hähnsch, Wolfram Bauer
1933/34 Braunschweig 1. Brandenburg Astrid Krebsbach, Annemarie Schulz, Anita Felguth
2. Niederrhein Hilde Bussmann, Klemms
1934/35 Stettin 1. Brandenburg Astrid Krebsbach, Erika Richter, Anita Felguth
2. Pommern Karge, von Normann
1935/36 Gelsenkirchen 1. Brandenburg Astrid Krebsbach, Erika Richter, Anita Felguth, Annemarie Schulz
2. Niederrhein Hilde Bussmann, Berti Capellmann, Beerwinkel
1936/37 Hohenneuendorf 1. Mitte Astrid Hobohm, Hanna Büldge
2. Brandenburg Annemarie Schulz, Mona Müller-Rüster
1937/38 Breslau 1. Ostmark Trude Pritzi, Ottilie Ratschker
2. Sachsen Schmidt, Annemarie Matthäs
1938/39 Frankfurt am Main 1. Ostmark Trude Pritzi, Ottilie Graszl
2. Brandenburg
1949/50 Wuppertal 1. Bayern Edith Schmidt, Erika Buchhold, Hertha Maier-Raffalt, Gisela Eberth
2. Berlin Erika Richter, Uschi von Puttkamer
1950/51 Hannover 1. WTTV Hilde Bussmann, Berti Capellmann
2. Niedersachsen Hannelore Hanft, Grete Herber[5]
1951/52 Erfurt 1. WTTV Hilde Bussmann, Berti Capellmann
2. Thüringen Hannelore Hanft, Grete Herber[3]
1953/54 Hamburg 1. Thüringen Hannelore Gießler, Grete Herber
2. Hamburg Annegret Thöle, Ursula Paulsen[6]
1955/56 Erfurt 1. Hamburg Annegret Thöle, Ursula Paulsen
2. Thüringen Hannelore Gießler, Grete Herber[3]
1957/58 Hannover 1. Niedersachsen Inge Müser, Jutta Kruse, Oda Mielenhausen
2. Thüringen
1959/60 Hannover 1. Niedersachsen Inge Müser, Jutta Kruse, Oda Mielenhausen
2. WTTV Gudrun Müller, Monika Wiskandt, Hilde Gröber[7]
1961/62 Neu-Mödrath 1. Niedersachsen Ilse Lantermann, Oda Mielenhausen, Waltraud Zehne
2. WTTV
1963/64 Berlin 1. WTTV Rosemarie Seidel, Gudrun Müller, Isolde Woschee
2. Württemberg-Hohenzollern
1965/66 Neckarsulm 1. WTTV Agnes Simon, Rosemarie Seidel, Christel Lang
2. Württemberg-Hohenzollern Inge Harst, Hannelore Männer, Erika Schmollinger
1967/68 Hückeswagen 1. WTTV Agnes Simon, Wiebke Hendriksen, Christel Lang
2. Württemberg-Hohenzollern
1969/70 Witten 1. Schleswig-Holstein Jutta Trapp, Edit Buchholz, Ingrid Bahnert, Annegret Steffien
2. WTTV Agnes Simon, Wiebke Hendriksen, Rosemarie Seidel
1971/72 Osnabrück 1. Schleswig-Holstein Edit Wetzel, Ingrid Bahnert, Monika Block
2. Württemberg-Hohenzollern

Ergebnisse Herren (einschließlich Gaumeisterschaften)

Saison Austragungsort
Endspiel
Mannschaft Aktive eingesetzt in den Endspielen und/oder in den Halbfinalspielen
1932 Dresden 1. Bezirk Dresden Nikita Madjaroglou, Erich Klein, Karlitzky, Wolfram Bauer
2. Bezirk Berlin Steiner, Rudolf Schwager, Heinz Nickelsburg
1932/33 Hamburg 1. Norddeutschland Paul Benthien, Erich Deisler, Kurt Entholt
2. Sachsen Falik, Nikita Madjaroglou, Bauer, Ratner
1933/34 Braunschweig 1. Nordmark Heinz Benthien, Erich Deisler, Kurt Entholt, Herbert Ladda
2. Brandenburg Rudolf Schwager, Heinz Raack,
1934/35 Stettin 1. Sachsen W. Bauer, H. Benkert, Schmidt
2. Brandenburg S. Sperling, Heinz Raack, Rudolf Schwager, Roderich Dietze
1935/36 Gelsenkirchen 1. Nordmark Helmut Ulrich, Heinz Benthien, Kurt Entholt, Erwin Münchow
2. Pommern Georg Kutz, Hoth, Struck
1936/37 Hohenneuendorf 1. Brandenburg Rudolf Schwager, Hans Kiack, Heine
2. Pommern Georg Kutz, Struck
1937/38 Breslau 1. Ostmark Karl Sediwy, Ferdinand Schuech, Otto Eckl
2. Mittelrhein Helmuth Hoffmann, Hanns Welter
1938/39 Frankfurt am Main 1. Mittelrhein Hanns Welter, Helmuth Hoffmann, Walter Than
2. Ostmark Ferdinand Schuech, Karl Sediwy
1947/48 Schwerte[8] 1. WTTV Helmuth Hoffmann, Bernie Vossebein, Jupp Schlaf, Werner Hillenkötter, Bert Huthmacher, Werner Scheffler
2. Hessen Kurt Seifert, Willi Mallon, Schittenhelm, Rehak, Erich Mech, Scheer
1948/49 Recklinghausen[9] 1. WTTV Helmuth Hoffmann, Bernie Vossebein
2. Hamburg Heinz Benthien, Erich Deisler
1949/50 Rheydt 1. WTTV Dieter Mauritz, Helmuth Hoffmann, Bernie Vossebein, Kurt Braun, Leo Junggeburth
2. Hessen
1950/51 Berlin 1. Bayern Bernhard Bukiet, Walter Than, Leopold Holusek
2. Berlin Heinz Raack, Arnold Ring, Manfred Feld
1952/53 Gießen 1. Hessen Willi Mallon, Kurt Seifert, Werner Haupt, Erwin Lentföhr
2. Thüringen Heinz Schneider, Helmut Hanschmann, Peter Schmidt
1954/55 Rheydt 1. Bayern Conny Freundorfer, Josef Seiz, Leopold Holusek, Toni Breumair, Hans Rockmeier
2. WTTV Bernie Vossebein, Leo Junggeburth, Hermann[10]
1956/57 Mörfelden 1. Bayern Conny Freundorfer, Josef Seiz, Leopold Holusek
2. Hessen
1958/59 Düsseldorf 1. WTTV Hans Wilhelm Gäb, Horst Langer, Josef Wenninghoff, Klemens Tietmeyer
2. Berlin Wolfgang Prandke, Heinz Raack, Günter Matthias[11]
1960/61 Hannover 1. WTTV Eberhard Schöler, Hans Wilhelm Gäb, Josef Wenninghoff, Horst Terbeck
2. Bayern
1962/63 Pfungstadt 1. WTTV Eberhard Schöler, Dieter Forster, Klaus Solka, Hans-Jörg Offergeld
2. Hessen
1964/65 Hannover 1. Niedersachsen Hans Micheiloff, Ernst Gomolla, Herbert Gomolla
2. WTTV
1966/67 Kassel 1. Hessen Erich Arndt, Dieter Michalek, Günter Köcher
2. Niedersachsen
1968/69 Osnabrück 1. Niedersachsen Ernst Gomolla, Bernt Jansen, Hans Micheiloff, Alfred Nagel
2. WTTV
1970/71 Datteln 1. WTTV Eberhard Schöler, Jochen Leiß, Richard Fritz
2. Niedersachsen

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift DTS, 1948/12/14, Seite 1
  2. Zeitschrift DTS, 1970/11 Ausgabe Süd-West Seite 12–13
  3. Zeitschrift DTS, 1956/5 Ausgabe West Seite 4
  4. DDR-Zeitschrift Tischtennis, Organ des Deutschen Tischtennis-Verbandes im DTSB, 1958/8 Seite 6
  5. Tischtennis-Verband Niedersachsen: Tischtennis Magazin, Offizielles Organ des TTVN 2005/6 Seite 8 (PDF; 1,1 MB)
  6. Tischtennis Magazin, Offizielles Organ des TTVN 2006/2 Seite 12 (PDF; 3,7 MB)
  7. Tischtennis Magazin, Offizielles Organ des TTVN 2007/11 Seite 17 (PDF; 6,0 MB)
  8. Es traten nur Hessen und Nordrhein-Westfalen an. Die übrigen Länder blieben der Veranstaltung aus finanziellen Gründen (infolge der Währungsreform) fern. Zeitschrift DTS, 1948/14, Seite 1
  9. Nur Nordrhein-Westfalen und Hessen schickten jeweils zwei Mannschaften. Wie im Vorjahr wurden finanzielle Gründe für das Fortbleiben der restlichen Bundesländer vermutet. Zeitschrift DTS, 1949/11, Seite 2–3
  10. Tischtennis Magazin, Offizielles Organ des TTVN 2006/3 Seite 14 (PDF; 4,9 MB)
  11. Tischtennis Magazin, Offizielles Organ des TTVN 2007/9 Seite 12 (PDF; 6,4 MB)

Quellen

  • Manfred Schäfer: Ein Spiel fürs Leben. 75 Jahre DTTB. (1925–2000). Herausgegeben vom Deutschen Tischtennis-Bund DTTB, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-00-005890-7, Seite 152–153
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