Deutsche Schreberjugend

Die Deutsche Schreberjugend Bundesverband e.V. (DSchrJ), die ihre Wurzeln im Kleingartenwesen (Schrebergarten) hat, ist dennoch ein unabhängiger, parteipolitisch und konfessionell ungebundener Jugendverband. Die Deutsche Schreberjugend setzt sich für demokratische Strukturen in der Jugendarbeit ein, in denen junge Menschen selbst organisieren, gemeinschaftlich gestalten und sich frei entfalten können. Das Spektrum der Aktivitäten hat sich seit Bestehen der DSchrJ stetig ausgeweitet. Weitere Bereiche der verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit werden aufgebaut.

Deutsche Schreberjugend
(DSchrJ)
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1864 in Deutschland
Sitz Berlin
Schwerpunkt Jugendarbeit, Soziales Engagement, Ehrenamt
Personen Hardy Reckziegel (Bundesvorsitzender), Julia Knecht (Stv. Vorsitzende), Jacqueline Westphal (Stv. Vorsitzende), Schreberjugend Niedersachsen (Beisitzer als juristische Person)
Website deutsche-schreberjugend.de

Aufbau und Organisation

Mitglieder der Schreberjugend sind Kinder, Jugendliche und junge Menschen, die sich deutschlandweit in zehn Landesverbänden und vielen Ortsgruppen organisieren. Abgesehen vom Bundesverband als Dachorganisation, gibt es Landesverbände, Stadtverbände und einzelne Orts- oder Stadtteilgruppen.

Ziele

Es werden unterschiedliche Aktivitäten im außerschulischen Bereich ermöglicht, die zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung beitragen, die Kreativität und das Selbstbewusstsein junger Menschen fördern. Ziel ist es vor allem, junge Menschen zu ermutigen und zu unterstützen, sich neben ihrem Engagement als Jugendgruppenleiter auch in jugendpolitischen Gremien zu engagieren.

Geschichte

Gruppenhaus der Schreberjugend in Groß Borstel

Die Gründung der Deutschen Schreberjugend geht auf 1864 zurück. In diesem Jahr wurde der erste betreute Kinder- und Jugendspielplatz auf Initiative eines Vereines der Jugendpflege in Leipzig, von Innozenz Hauschild eröffnet. Dieser stützt sich auf die Erkenntnisse von Moritz Schreber (Orthopäde und Anthropologe). Dieser betrachtete als einer der ersten seiner Zeit Kinder und Jugendliche als eigenständige Persönlichkeiten. Zum Gedenken an Schreber wurde dieser Jugendpflegeverein nach ihm benannt. Die Idee, mit Kindern und Jugendlichen zur Zeit der Industrialisierung in die Natur zu gehen, kindgerechte Aktivitäten zu unternehmen und dem Arbeitsalltag zu entfliehen, wurden zum Grundgedanken der Gruppen. Die späteren Kleingärten entstanden auch aus diesem Kontext heraus und wurden von den Elternteilen weitergeführt.

Tätigkeitsfelder

Im Rahmen der außerschulischen Bildungsarbeit ist der musisch-kulturelle Bereich und die breitensportliche Kinder- und Jugendarbeit stark vertreten. Im Bereich der jugendpolitischen Bildung veranstaltet die Schreberjugend Seminare, zentrale Arbeitstagungen und Fachtreffen.

Aktivitäten

Die Aktivitäten der DSchrJ finden in Kinder- und Jugendgruppen, projektorientiert, und in sozialpädagogischen Einrichtungen in Trägerschaft der Deutschen Schreberjugend statt. Die Vielfalt der Tätigkeiten der DSchrJ spiegelt sich in einem breiten Spektrum von Möglichkeiten für Kinder- und Jugendliche wider. Die Verantwortungsübernahme sowie die Partizipation spielen eine wichtige Rolle. Neben der täglichen Jugendarbeit ist die Durchführung von nationalen und internationalen Jugendbegegnungsmaßnahmen von Bedeutung. In diesem Arbeitsfeld wird der verständnisvolle Umgang miteinander, zwischen verschiedenen Kulturen, Religionen und Lebensformen erlernt, die interkulturelle Kompetenz erhöht und Vorurteile abgebaut.

Quellen

  • Leitbild; Landesverbände Deutsche Schreberjugend e.V.; Berlin 2006
  • Satzung; Deutsche Schreberjugend e.V.; Gelsenkirchen 1994
  • Im Blick...; Ausgabe 01/2008; Antje Reimann; Berlin 2008
  • Moritz Schreber aus der Sendereihe Geschichte Mitteldeutschlands; Schünemann/König; 2007
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