Der Abolitionist
Die Zeitschrift Der Abolitionist erschien von 1902 bis 1933. Sie war das Organ des deutschen Zweigs der International Abolitionist Federation. Im Fokus der Zeitschrift stand die staatliche Reglementierung der Prostitution.
Der Abolitionist | |
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Beschreibung | Untertitel "Organ des Bundes für Frauen- und Jugendschutz" |
Fachgebiet | Politik, Sittlichkeit |
Sprache | Deutsch |
Hauptsitz | zunächst Dresden, später Berlin |
Erstausgabe | 1902 |
Einstellung | 1933 |
Erscheinungsweise | monatlich |
Herausgeberin | zuerst Katharina Scheven, später Anna Pappritz |
ZDB | 533546-2 |
Geschichte
Der Dresdener Zweigverein der Internationalen abolitionistischen Föderation unter Leitung von Katharina Scheven gründete 1902 die Zeitschrift Der Abolitionist als Zeitschrift für seine Mitglieder. Im Laufe der nächsten Jahre nahmen immer mehr Zweigvereine der Föderation das Blatt als Vereinsorgan an. 1904 wurde die Zeitschrift zum „Organ des Deutschen Zweiges der I. A. Föderation“ ausgerufen.[1] 1912 hatte die Zeitschrift eine Auflage von 1600 Exemplaren.[2]
Inhalt und Struktur
Die Ausgaben des Abolitionisten umfassten jeweils 10 bis 12 Seiten und beschäftigten sich ausschließlich mit der Sittlichkeitsfrage, worunter in erster Linie die staatliche Reglementierung der Prostitution gemeint war. Die Artikel behandelten Forderungen und Vorschläge an den Staat und klagten die staatlichen Regelungen an. So schrieb die erste Herausgeberin Katharina Scheven in der ersten Ausgabe:[1]
„Das ist die Reglementierung der Prostitution. - Ihrem obersten Grundsatz: 'Gesunde Frauen für ausschweifende Männer', ordnet sie ohne die geringsten Bedenken die Freiheit und Würde des weiblichen Geschlechtes unter und stempelt dasselbe, soweit es ihrer Macht verfassen ist, zur Ware und Sache.“
Die Zeitschrift behandelte regelmäßig die sexuelle Doppelmoral und Männer als Unterdrücker und Profiteure im Gewaltverhältnis zwischen den Geschlechtern. Die Autorinnen propagierten als Lösung, dass Männer enthaltsam und moralisch diszipliniert leben sollten, wie es für Frauen bereits galt.[1]
Weiteres
Der jährliche Abonnementpreis betrug 1 Mark für die Mitgliedsvereine und 1,50 Mark für Einzelabonnements.[1]
Literatur
- Ulla Wischermann: Die Presse der radikalen Frauenbewegung. In: Feministische Studien. Band 3, Nr. 1, 1984, S. 39–62, hier 51–52.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Ulla Wischermann: Die Presse der radikalen Frauenbewegung. In: Feministische Studien. Band 3, Nr. 1, 1984, S. 39–62, hier 51–52.
- Edward Ross Dickinson: Sex, freedom, and power in imperial Germany, 1880-1914. Cambridge University Press, Cambridge 2014, ISBN 978-1-4619-5360-9, S. 80.