Dennis Price
Dennistoun Franklyn John Rose-Price (* 23. Juni 1915 in Ruscombe; † 6. Oktober 1973 auf Guernsey) war ein britischer Schauspieler.
Leben
Er wurde unter dem Namen Dennistoun Franklyn John Rose-Price in Ruscombe geboren und studierte in Oxford. Später wurde er Schauspieler und diente zwei Jahre, von 1940 bis 1942, als Soldat. Danach hatte er 1944 seine erste Filmrolle in A Canterbury Tale unter Regie von Michael Powell und Emeric Pressburger. Im britischen Nachkriegskino konnte er sich in Hauptrollen etablieren. Am bekanntesten dürfte seine Darstellung des weltmännisch-charmanten Mörders Louis Mazzini in Adel verpflichtet sein.
Im Privatleben war Price von 1939 bis 1950 mit der Schauspielerin Joan Schofield verheiratet. Miteinander hatten sie zwei Kinder. In einer Epoche, in der Homosexualität kriminalisiert wurde, hatte er Schwierigkeiten damit, ein konventionelles Leben zu führen. Am 19. April 1954 versuchte Price, in seinem Londoner Wohnsitz durch Gas Selbstmord zu begehen. Öffentliche Sympathiebekundungen führten danach zu einem Wiederaufleben seiner Popularität und auch zu einer größeren Zahl an Filmangeboten.
Sein Privatleben bereitete ihm jedoch weiterhin Kummer, und er wandte sich verstärkt dem Glücksspiel und dem Alkohol zu, was wiederum Auswirkungen auf seine Gesundheit, sein Aussehen und seine beruflichen Erfolge hatte. Möglicherweise war es eine Konsequenz aus seinen privaten Problemen, dass er 1961 eine Rolle in dem seinerzeit kontroversen Film Victim spielte, der das Dilemma einer Gruppe schwuler Männer aufzeigte, die wegen ihrer sexuellen Orientierung erpresst wurden.
1966 meldete Price Insolvenz an und verlegte seinen Wohnsitz auf die als Steueroase geltende Insel Sark, was er mit dem ihm eigenen Witz als "strategischen Rückzug" beschrieb. Ab diesem Zeitpunkt nahm sein Alkoholkonsum zu.
Price starb 1973 im Alter von 58 Jahren auf Guernsey an einer Herzinsuffizienz, die durch eine Schenkelhalsfraktur kompliziert wurde. Er wurde im Foulon Vale Crematorium auf Guernsey eingeäschert und seine Asche vor der Kirche St. Peter auf Sark begraben, nahe dem Gräberfeld der Seigneurs de Sercq.
Filmografie (Auswahl)
- 1944: A Canterbury Tale
- 1946: Gefährliche Reise (Caravan)
- 1947: Zigeunerblut (Jassy)
- 1947: Die Weber von Bankdam (Master of Bankdam)
- 1947: Der perfekte Mörder (Dear Murderer)
- 1949: Adel verpflichtet (Kind Hearts and Coronets)
- 1951: Der wunderbare Flimmerkasten (The Magic Box)
- 1955: Der beste Mann beim Militär (Private's Progress)
- 1955: Fledermaus 1955 (Oh… Rosalinda!)
- 1957: Die nackte Wahrheit (The Naked Truth)
- 1960: Oscar Wilde
- 1960: Einst ein Held (Tunes of Glory)
- 1960: Die Millionärin (The Millionairess)
- 1961: Schöne Witwen sind gefährlich (Five Golden Hours)
- 1961: Der Teufelskreis (Victim)
- 1961: Leiche auf Urlaub (What a Carve Up!)
- 1963: Hotel International (The V.I.P.'s)
- 1963: Kollege stirbt gleich (A Jolly Bad Fellow)
- 1964: Vier Frauen und ein Mord (Murder Most Foul)
- 1965: Sturm über Jamaika (A High Wind in Jamaica)
- 1965: Geheimnis im blauen Schloss (Ten Little Indians)
- 1967: Tolldreiste Kerle in rasselnden Raketen (Jules Verne’s Rocket to the Moon)
- 1969: Gänsehaut (The Haunted House of Horror)
- 1970: Frankensteins Schrecken (The Horror of Frankenstein)
- 1971: Vampyros Lesbos – Erbin des Dracula (Las Vampiras)
- 1971: Draculas Hexenjagd (Twins of Evil)
- 1971: Jason King (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1972: Callan (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1972: Der Turm der lebenden Leichen (Tower of Evil)
- 1972: Alice im Wunderland (Alice’s Adventures in Wonderland)
- 1972: Malta sehen und sterben (Pulp)
- 1972: Die Nacht der offenen Särge (Drácula contra Frankenstein)
- 1972–1973: Gene Bradley in geheimer Mission (The Adventurer, Fernsehserie, 3 Folgen)
- 1973: Theater des Grauens (Theatre of Blood)