Denkmal der Russlanddeutschen Opfer
Das Denkmal der Russlanddeutschen Opfer (russisch Российским немцам — жертвам репрессий в СССР) ist ein den russlanddeutschen Opfern der UdSSR gewidmetes Denkmal im russischen Engels, dem ehemaligen Verwaltungssitz der autonomen Wolgadeutschen Republik.
Beschreibung
Das vom örtlichen Bildhauer Alexander Sadovsky geschaffene Denkmal[1] stellt zwei Figuren dar, einen Erwachsenen und einen jungen Mann, wobei eine schwarze vertikale Fläche die Grenze zwischen dem Leben vor und nach der Deportation symbolisiert.
Auf der linken Seite des Denkmals ist auf Deutsch ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe angebracht: „Kein Wesen kann zu nichts zerfallen.\\ Das Ew'ge regt sich fort in allen,\\ Am Sein erhalte Dich beglückt! Das Sein ist ewig...“, rechts davon die russische Übersetzung.
Auf der Vorderseite des Sockels des Denkmals stehen die Worte Alexander Solschenizyns über die Vitalität der Deutschen unter allen Bedingungen, über die Stärke ihres Geistes und ihrer harten Arbeit. Die Inschrift der Stele ist: Den Russlanddeutschen – Opfer von Repressionen (1920–1930), Deportation (1941) nach Sibirien und Kasachstan, die an den Fronten des Großen Vaterländischen Krieges, in Arbeitslagern (1941–1945) und im Exil (1945–1955) starben.
Weiterhin findet sich ein Zitat des wolgadeutschen Schriftstellers Viktor Schnittke: Ich kenne diesen Baum von Kindheit auf, bloß fehlt sein Name mir. Mir fehlen viele Namen.\\ Unzählig viele Namen sind's, die mir abhanden kamen \\ In meines Lebens wirrenvollem Lauf,\\ Und viele wußt ich nie ...
Rezeption
Das Denkmal wurde zum 70. Jahrestag der Deportation eingeweiht. Die Eröffnung des Denkmals löste öffentliche Debatten und Proteststimmungen sowohl bei Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als auch bei politischen Kräften aus. Gegner des Denkmals störten sich an der Implikation der Inschrift, dass diejenigen, die während des Deutsch-Sowjetischen Kriegs, des "Großen Vaterländischen Krieges" starben, Opfer der sowjetischen Repressionen waren.[2]
Vertreter der Öffentlichkeit empfahlen, den Satz mit Ausnahme des Wortes „Repression“ zu redigieren, und nur das Wort „Deportation“ beizubehalten. Die ursprüngliche Inschrift wurde aber schließlich beibehalten, weil der Gestalter des Denkmals sich aufgrund der engen Fristen für die Eröffnung des Denkmals weigerte, Änderungen vorzunehmen.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- sarbc
- saratovnew
- reporter-smi. Archiviert vom Original am 2. Oktober 2013. Abgerufen am 2. Februar 2012.