Daxgrai
Der Daxgrai (auch: Daxngrei, Daxngrai, Daxnkrei, Daxnkrai, Daxnhau, Brax (österr.)) ist ein vor allem in Altbayern und in Teilen des Alpenraums verbreitetes land- und forstwirtschaftliches Handwerkzeug. Er dient zum Ausasten (bayr.: Ausnasten) von Nadelbäumen und zum Zerkleinern der Äste von Nadelbäumen (bayr.: Daxn = ‚Fichten-, Tannenzweige, seltener Latschen- oder Zirbenzweige‘) und zum Hacken von Reisig.[1][2][3][4][5][6]
Typisch für einen Daxgrai ist die relativ gerade, schwere Klinge sowie der nach oben gebogene Haken am vorderen Klingenrücken, der auch zum Heranziehen von Ästen und Zweigen dient. Der Daxgrai stellt eine spezialisierte Form eines Beils dar (übliche Beile erweisen sich für diese Aufgabe als wenig tauglich), bei dem die Klinge mit dem Handgriff fest verbunden ist und die verlängerte Schneide zum Abschlagen der Äste vom Baum oder Zerkleinern von Ästen auf einem Hackklotz gegenüber dem Griffstück nach vorne verlängert ist. Die Länge eines Daxgrai beträgt um die 40 cm.
Einzelnachweise
- Vielwald. (PDF, 52 Seiten, 1,7 MB). Das Magazin der Bayerischen Staatsforsten, Ausgabe: 05 / Dezember 2008, Bayerische Staatsforsten Anstalt des öffentlichen Rechts, Regensburg, www.baysf.de, Seite 23, Zugriff am 19. Januar 2011 (Archiv).
- Bayerisches Wörterbuch. (PDF, 290 Seiten, 2,7 MB), Auf: Bayrisches-Woerterbuch.de, Seite 51, abgerufen am: 12. April 2019 (Archiv).
- Bayrisches Alm-Wörterbuch. Herausgegeben vom: Heimat- & Geschichtsverein Achental e.V., Grassau (Oberbayern), abgerufen am: 12. April 2019 (Archiv).
- Mein liebstes bayerisches Wort. Dialekt-Bibliothek mit 5.000 gesammelten Ausdrücken des Bayerischen Rundfunks und des Landesvereins für Heimatpflege. Bayerischer Rundfunk, (PDF, 101 Seiten, 644 kB), Seite 17, abgerufen: 12. April 2019 (Archiv).
- Lexikon der Dialektvarianten im Pinzgau – Details zum Wort „Brax“ (Genus: f.): Haumesser zum Zerkleinern und Entasten in der Forstwirtschaft. Vom: Leoganger Bergbau-Museumsverein (Salzburger Land), http://www.pinzgauer-mundart.at,, abgerufen am: 12. April 2019 (Archiv).
- Alois Schwaiger, Leonhard Höck: Pinzgauer Mundartlexikon. (PDF, 135 Seiten, 4 MB), Seite 73, Pinzgauer Heimatverein(Salzburger Land), abgerufen am: 12. April 2019 (Salzburg).