Dawid Iwanowitsch Grimm

Dawid Iwanowitsch Grimm (russisch Давид Иванович Гримм, a​uch David Grimm geschrieben; * 22. Märzjul. / 3. April 1823greg. i​n Sankt Petersburg; † 28. Oktoberjul. / 9. November 1898greg. ebenda) w​ar ein russischer Architekt u​nd Forscher d​es Byzantinischen Reiches, Georgiens u​nd Armeniens. Grimm gehörte z​ur zweiten Generation v​on Architekten, d​ie dem neobyzantinischen Stil i​m russischen Reich zuzuordnen sind. Er entwarf d​ie Kathedrale i​n Tiflis u​nd kleinere Kirchen i​n Russland u​nd Westeuropa. Grimm w​ar langjähriger Professor a​n der Petersburger Akademie d​er Künste u​nd leitete s​ein Architekturbüro v​on 1887 b​is 1892.[1]

Dawid Grimm

Leben

Grabstätte von Dawid Grimm auf dem Smolensker Friedhof in Sankt Petersburg

Dawid Grimm entstammte aus einer protestantischen Familie aus Deutschland, von wo sie in den 1760er Jahren wegen Glaubensbedrängungen nach Russland übergesiedelt war. Seine Ausbildung begann Grimm 1840 in der Bildhauerklasse an der Kaiserlichen Akademie der Künste in Sankt Petersburg. Er wechselte jedoch schon nach einem Jahr in die Klasse für Architektur zu Professor Alexander Brüllow. Dort erhielt er zum Abschluss seines Studiums für seine Entwürfe eine Kleine und die Großen Silbernen Medaille. Weiterhin erhielt er die Berechtigung 1848 von der Akademie zu Studienzwecken in das Ausland entsandt zu werden. Dies wurde ihm zunächst durch Zar Nikolaus I. wegen der revolutionären Bewegungen in Deutschland verboten, 1850 doch genehmigt mit der Auflage, zuvor die Architektur der Kaukasus-Gebiete zu erforschen. Zahlreiche Bauwerke nahm er so auf und veröffentlichte sie unter dem Titel „Monuments d’architecture en Géorgie et en Arménie“ Die Einleitung und Reisebeschreibung waren auf Französisch verfasst, auf den Bildtafeln fanden sich jedoch immer dreisprachige Bildunterschriften auf Deutsch, Russisch und Französisch.[2] Grimm reiste auch durch die Türkei, nach Griechenland, Italien, Frankreich und Deutschland. 1855 kehrte Grimm nach St. Petersburg zurück. Auf Grund der umfangreichen Dokumentationen wurde er in die Akademie der Architektur gewählt. Außerdem war er im Ministerium für Verkehr beschäftigt. Von seinen zahlreiche Kirchenentwürfen sind große Teile auch zur Ausführung gebracht worden. Von 1860 bis 1887 war Grimm außerdem leitender Professor für Architektur an der Akademie der Künste. Von 1887 bis 1892 war er Rektor der Akademie. Da er gewissen Ansichten des neuernannten Vizepräsidenten der Akademie, des Grafen Tolstoi, nicht zustimmen konnte, verzichtete er im Jahre 1892 auf diese Stellung und wurde zum Ehrenmitglied der Akademie gewählt.

Bauwerke

Alexander-Newski-Kathedrale
Wladimir-Kathedrale
  • die Kirche auf dem Gutshof des Grofsfürsten Michael Nikolajewitsch bei Petershof,
  • die Kapelle am Sterbeort des Thronfolgers Nikolai Alexandrowitsch in Nizza,
  • die russische Kirche in Genf,
  • die Wladimir-Kathedrale in Chersonesos bei Sewastopol,
  • die Alexander-Newski-Kathedrale in Tiflis,
  • die Alexander-Newski-Kirche in Kopenhagen,
  • die russische Kirche in Gethsemane

Denkmäler

  • Denkmal Peters des Großen in Shitomir,
  • Denkmal der Kaiserin Katharina II. in St. Petersburg
  • das Siegesdenkmal vor der Dreieinigkeitskirche in St. Petersburg

Einzelnachweise

  • David-Ivanovic Grimm: Monuments d’architecture byzantine en Georgie et en Armenie. Verlag A. Beggrow, Sankt Petersburg 1864
  1. Zentralblatt der Bauverwaltung, W. Ernst & Sohn, 1898 S. 604
  2. Volltext: Monuments darchitecture en Géorgie et en Arménie
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