David Fleischmann

David Fleischmann (* 1546 i​n Plauen (Dresden); † 17. August 1606[1] i​n Reichenau, Humanistenname Karkander) w​ar ein deutscher lutherischer Pfarrer i​n Kursachsen.

David Fleischmann wurde 1546 in Plauen bei Dresden als Sohn des Pfarrers Nicolaus Fleischmann geboren. Nach dem Gymnasialbesuch in Meißen studierte er in Leipzig und wurde Famulus von Caspar Peucer.[2] 1570 trat er die Nachfolge seines Vaters an. Obwohl er 1574 die Torgauer Artikel unterschrieb,[3] wurde er im Zuge der calvinistischen Streitigkeiten als Kryptocalvinist[4] entlassen. 1577 (oder 1576?) wurde er Pfarrer in Herwigsdorf bei Zittau. 1591 wurde er nach Reichenau berufen, wo er am 6. Mai seine Antrittspredigt hielt.[1] Seine lokalhistorischen Bemerkungen bilden einen Anhang zum dortigen Kirchenbuch.[5]

Er hinterließ e​ine vollständige griechische Bibelhandschrift a​us dem 15. Jahrhundert („Zittauer Bibel“), d​ie sein Sohn Johann Fleischmann 1620 d​er Zittauer Ratsbibliothek stiftete.[6]

Anmerkungen

  1. Johann Gottlieb Müller: Versuch einer Oberläusitzischen Reformazionsgeschichte. C.G. Anton, Görlitz 1801, S. 741 f.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Hans-Peter Hasse: Zensur theologischer Bücher in Kursachsen im konfessionellen Zeitalter: Studien zur kursächsischen Literatur- und Religionspolitik in den Jahren 1569–1575. Zugl. Habil.-Schrift Univ. Leipzig 1999; Evang. Verlags-Anstalt, Leipzig 2000, ISBN 3-374-01748-7, S. 173
  3. Torgauer Artikel (1574), bearbeitet von Henning Jürgens (Memento des Originals vom 5. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/diglib.hab.de, Wolfenbütteler Digitale Bibliothek
  4. Valentin Ernst Löscher: Ausführliche Historia Motuum zwischen den Evangelisch-Lutherischen und Reformirten: In welcher Der gantze Lauff der Streitigkeiten biß auf jetzige Zeit Acten-mäßig erzehlet ... Franckfurt, Leipzig 1724, S. 169; Digitalisat
  5. Lausitzische Miszellen, in: Neues Lausitzisches Magazin, Jahrgang 1834, Heft II, S. 286 f.; Digitalisat
  6. Philine Brandt: Sammeln und Schenken - Büchergeschenke und ihre Stifter in 200 Jahren Geschichte der Ratsbibliothek Zittau. In: Marius Winzeler (Hrsg.): Weises Geschenk: Gelehrsamkeit, Unterhaltung und Repräsentation im barocken Zittau; 300 Jahre Bibliotheksaal und Wunderkammer im Heffterbau 1709–2009. Zittauer Geschichtsblätter 40/2009, hrsg. vom Zittauer Geschichts- und Museumsverein e.V., Oettel, Görlitz 2009, ISBN 978-3-938583-50-0, S. 83–102, hier S. 87

Literatur

  • Christian Adolf Pescheck: Geschichte der Gegenreformation in Böhmen. Bd. 2 Hauptgeschichte bis 1621 und Nachgeschichte. Dresden, Leipzig 1844, S. 203 f.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  • Friedrich Eckarth, Gotthülff Traugott Eckarth: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. Herwigsdorff 1737, S. 40 (online)
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