Das Medium
Das Medium ist eine Oper in zwei Akten von Gian Carlo Menotti, der auch das Libretto verfasste.
Werkdaten | |
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Titel: | Das Medium |
Originaltitel: | The Medium |
Originalsprache: | Englisch |
Musik: | Gian Carlo Menotti |
Libretto: | Gian Carlo Menotti |
Uraufführung: | 8. Mai 1946 |
Ort der Uraufführung: | Brander Matthews Theater in New York |
Spieldauer: | 75 Minuten |
Ort und Zeit der Handlung: | New York City um 1946 |
Personen | |
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Handlung
Erster Akt
Madame Flora, eine Emigrantin aus Europa, die in New York eine Heimat gefunden hat, hält zusammen mit ihrer Tochter Monica und Toby, einem stummen Jungen, in ihrem Haus Séancen ab, in denen sie die Erscheinung Verstorbener vorgaukelt, und verdient dabei nicht schlecht. Das Ehepaar Gobineau, regelmäßige Besucher der Abende, ist heute gemeinsam mit Frau Nolan zu Gast. Das Licht wird gelöscht, Toby betätigt den geheimen Apparat, der den Tisch verrückt, und Monica stellt in einem Lichtschein die Stimmen aus dem Jenseits, diesmal die der Tochter von Frau Nolan, als „Medium“ dar. Madame Flora erschrickt auf einmal: eine eiskalte Hand hat sich um ihre Kehle gelegt. Die Gäste wollen eine neue Sitzung ausmachen. Madame Flora erklärt die Sitzung für einen Schwindel. Die Gäste denken, die Gedanken ihrer Gastgeberin seien benebelt und gehen. Flora will Toby für das Ereignis verantwortlich machen. Als er sich hinter einem Puppentheater versteckt, saust sie auf ihn los, doch Monica, die den Jungen ins Herz geschlossen hat, rettet ihn. Madam Flora bekommt ein schlechtes Gewissen wegen der Betrügereien und wendet sich immer mehr dem Alkohol zu.
Zweiter Akt
Einige Tage später. Madame Flora will Toby ein Geständnis abringen. Sie glaubt, dass er ihr die immer noch unerklärliche kalte Hand an den Hals gelegt habe, kämpft jedoch mit der Unsicherheit, falls dem nicht so sein sollte. Die Gobineaus kommen mit Frau Nolan wieder zu einer Sitzung, Madame Flora beteuert abermals, alles sei Lüge, doch die drei bleiben. Sie vertreibt alle aus dem Haus und trinkt, bis sie einschläft. Als Toby auf der Suche nach Monica ist, wacht Madame Flora unbeabsichtigt auf. Toby verbirgt sich hinter dem Vorhang. Als sich der Vorhang bewegt, bekommt Flora eine Höllenangst. Sie schießt: Toby ist tödlich getroffen. Monica läuft, um Hilfe zu holen. Flora glaubt, sie habe einen Geist bezwungen, ist sich bis zum Schluss der Oper aber immer noch innerlich unsicher, ob er sie berührt hatte. Mit den Worten "Warst du's?!" endet die Oper.
Hintergrund und Geschichte
Die Idee zu dem Werk erhielt Menotti, als er 1936 in St. Wolfgang im Salzkammergut eine Séance miterlebte. Auf diese Erfahrung griff er zurück, als er fast 10 Jahre später von der Columbia University den Kompositionsauftrag für eine Oper erhielt. Die Uraufführung der ersten Fassung fand am 8. Mai 1946 am Brander Matthews Theater der Universität statt. Danach wurde das Werk von der Ballet Society übernommen, die das Werk am 18. Februar 1947 im Heckscher Theater aufführte, zusammen mit der Uraufführung des Einakters The Telephone, den Menotti schrieb, um die kurze Oper zu einem vollständigen Theaterabend zu ergänzen. Am 1. Mai 1947 erfolgte schließlich die Broadway-Premiere am New Yorker Ethel Barrymore Theater. Der Erfolg beim Publikum hielt sich anfangs in Grenzen, bis die Presse über das wohlwollende Urteil Arturo Toscaninis berichtete, der gleich drei Aufführungen in Folge besuchte. Daraufhin lief The Medium über ein halbes Jahr vor ausverkauftem Haus. Menotti selbst führte 1951 bei der Verfilmung der Oper Regie und erhielt dafür einen Sonderpreis bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1952.
Literatur
- Monika Schwarz: The Medium. In: Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters. Bd. 4. Werke. Massine – Piccinni. Piper, München und Zürich 1991, ISBN 3-492-02414-9, S. 55 f.