Dariush Mehrjui
Dariush Mehrjui oder Dariusch Mehrdschui (* 8. Dezember 1939 in Teheran; persisch داریوش مهرجویی) ist ein mehrfach ausgezeichneter iranischer Filmemacher. Er gehört zu den Pionieren des Neuen Iranischen Films, in den er den Neorealismus einführte.
Leben
Nach einer Kindheit und Jugend, in der er künstlerisch gefördert wurde, studierte Mehrjui 1959 Film und Philosophie an der UCLA in Kalifornien. Hier besuchte er unter anderem Kurse bei dem Filmemacher Jean Renoir, der ihn in die Arbeit mit Schauspielern einwies. Nach seinem Abschluss brachte er zunächst eine literarische Zeitschrift heraus, mit der er dem Westen zeitgenössische persische Literatur zugänglich machen wollte. In dieser Zeit begann er, Drehbücher zu schreiben. Mit seinem zweiten Film Die Kuh gelang ihm der nationale und internationale Durchbruch, obwohl er im Iran auf Grund seiner realistischen Darstellung der ärmlichen Verhältnisse auf dem Lande zunächst verboten war. Sein Film Dāyereh minā entpuppte sich als sein erfolgreichster ausländischer Film und Ejāreh Neshīn-hā gilt als beste iranische Komödie. Hāmūn (auch Hamoun) (1990), der einen Intellektuellen porträtiert, dessen Leben auseinanderzufallen droht, gilt als beliebtester iranischer Film, auch wenn er zunächst kontrovers aufgenommen wurde.[1] Er wurde gefolgt von einer Reihe von Frauenfilmen, die mehrfach ausgezeichnet wurden. In Derakht-e Golābī aus dem Jahre 1998 liefert Mehrjui eine Studie des iranischen Bürgertums.
Zitat
„I was very much influenced by the Neorealism in Italy and also the classical films of Eisenstein or even Griffith and some of these films which they categorize as art films...the first thing that I learned from Neorealism was to just look for the reality of your own...not the others. Try to be just yourself and try to seek out the reality inherent in your culture, in your society, and the closer you go, the deeper you go into that, the more universal it will be.[2]“
Filmographie (Regie)
- 1966: Almās 33
- 1969: Die Kuh (Gāv)
- 1971: Postchi
- 1972: Āghā-ye Hallou
- 1978: Dāyereh minā
- 1986: Hayāt-e Poshti Madrese-ye Adl-e Afagh
- 1983: Voyage au pays De Rimbaud
- 1986: Ejareh Neshīn-hā (engl.: The Tenants)
- 1988: Shirak
- 1990: Hāmūn
- 1992: Bānū
- 1993: Sārā
- 1995: Parī
- 1996: Leilā
- 1998: Derakht-e Golābī
- 2000: The Mix
- 2000: Tales of an Island/Dear Cousin Is Lost
- 2002: Bemāni
- 2004: Mehmān-e Māmān
- 2007: Santūrī
Auszeichnungen (Auswahl)
49 nationale and internationale Auszeichnungen[3] darunter:
- Goldene Muschel, San Sebastián International Film Festival 1993.
- Silber Hugo, Chicago International Film Festival 1998.
- Kristall Simorgh (Phoenix), Internationales Fajr-Filmfestival 2004
- Sergei-Paradschanow-Gedenktaler für das Lebenswerk vom Filmfestival „Goldene Aprikose“, Jerewan 2008[4]
Literatur
- Dabashi, Hamid. Masters & Masterpieces of Iranian Cinema, 451 p. (Mage Publishers, Washington, DC, 2007); Chapter IV, pp. 107–134: Dariush Mehrjui; The Cow. ISBN 0-934211-85-X
Weblinks
- Robert M. Richter: Der iranische Film im Wandel der Zeit. (Bundeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 17. März 2018).
- Parstoday: Die internationalen Fadschr-Filmfestspiele 2016.
- Dariush Mehrjui in der Internet Movie Database (englisch)
- Artikel auf der Iranchamber (englisch)
- Artikel auf Firouzanfilms
- Nachricht über Preisverleihung Tavoos
Einzelnachweise
- http://www.iranchamber.com/cinema/dmehrjui/dariush_mehrjui.php
- http://www.firouzanfilms.com/HallOfFame/Inductees/DariushMehrjui.html
- http://www.iranchamber.com/cinema/dmehrjui/dariush_mehrjui.php
- gemeinsame Auszeichnung mit Wim Wenders für das Lebenswerk, vgl. Nachricht auf Tavoos