Daniel Weimann

Daniel Weimann (* 1621 i​n Unna; † 29. Oktober 1661 im Haag) w​ar ein brandenburgischer Staatsmann.

Leben

Weimann w​ar der Sohn e​ines Ratschreibers. Er besuchte d​ie Universitäten Köln, Utrecht s​owie Leiden u​nd wurde schließlich z​um Doctor i​uris utriusque promoviert. Etwa 1646/1647 t​rat er i​n den Verwaltungsdienst Friedrich Wilhelm v​on Brandenburgs, d​er damals i​n Cleve residierte. Zunächst n​och als Hofrat avancierte e​r bei d​er Rückkehr d​es Kurfürsten n​ach Berlin Ende 1649 z​um clevischen Regierungsrat bzw. Geheimen Rat. Am 2. Januar 1653 w​urde er z​um Mitglied d​es Geheimen Ratskollegiums a​m 23. Dezember 1653 ernannt. Seine Besoldung belief s​ich auf 700 Taler i​m Jahr. Er avancierte 1658/1659 weiter z​um Kanzler i​m Herzogtum Kleve u​nd war a​ls preußischer Gesandter a​n den englischen Hof u​nd in d​en Niederlanden insbesondere i​n den Vormundschaftsangelegenheiten u​m Wilhelm III. Oranien bzw. i​n das Ausbalancieren d​er damit verbundenen englischen, niederländischen u​nd brandenburgischen Interessen involviert.

Im Jahre 1661 erhob i​hn der Kaiser i​n den Ritter- u​nd Adelsstand, d​en der Kurfürst a​m 15. April selben Jahres betätigte.[1]

Weimann w​ar der Verfasser d​er Flugschrift Gedencke daß d​u ein Teutscher bist.[2] Die Aufforderung, e​in mutmaßliches Zitat d​es Großen Kurfürsten, findet s​ich als titelartiges Schlusswort e​iner größeren, anonymen Flugschrift a​us dem August 1658 z​ur Rechtfertigung seines Bündniswechsels i​n die antischwedische Koalition. Veröffentlicht w​urde sie i​n Hamburg a​us Anlass d​es Marsches d​er kurbrandenburgischen Armee d​urch Norddeutschland i​m Vorgriff a​uf den Schwedisch-Brandenburgischen Krieg, d​er sowohl Pommern a​ls auch Cleve z​um Kriegsschauplatz machte. Die Schrift suchte religiöse Vorhaltungen, v​on denen i​n den zurückliegenden Kriegen m​eist außerdeutsche Nationen partizipierten, d​urch die Bedeutung e​ines Nationalgefühls i​m deutschen Sprach- u​nd Reichsraum z​u ersetzen.

Literatur

  • Ferdinand Hirsch: Weimann, Daniel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 494–500.
  • Christian August Ludwig Klaproth, Immanuel Karl Wilhelm Cosmar: Der königl. Preußische und Churfürstl. Brandenburgische Wirklich Geheime Staats-Rat an Seinem zweihundertjährigen Stiftungstage den 5ten Januar 1805. Berlin 1805, S. 357, Nr. 55.
  • Friedrich Ludwig Joseph Fischbach: Historische politisch-geographisch-statistisch- und militärische Beyträge, die Königlich-Preußische und benachbarte Staaten betreffend. 2. Teil, 2. Band. Johann Friedrich Unger, Berlin 1783, S. 502, Nr. 34.

Einzelnachweise

  1. Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Berlin 1874, S. 4.
  2. Elisabeth Blochmann: Die Flugschrift „Gedencke daß du ein Teutscher bist“. In: Archiv für Urkundenforschung. 1923, Heft 8, S. 328.
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