Dagie Brundert
Dagie Brundert (* 1962 in Ostwestfalen) ist eine deutsche Super 8-Kurz- und Experimentalfilmerin. Sie war auf internationalen Filmfestivals vertreten.
Leben
Dagie Brundert studierte Visuelle Kommunikation und experimentelle Filmgestaltung in Krefeld und an der Hochschule der Künste Berlin.[1][2]
Sie arbeitet seit 1987 ausschließlich mit einer Nizo Super 8-Schmalfilmkamera, mit der sie zahlreiche experimentelle Filme unterschiedlicher Länge schuf. Ihre Filme entwickelt sie in Substanzen wie Caffenol, Seetang, Rotwein, Bier, Erdbeer oder Holunderblüten.[3] Ihre erste Produktion von 1988, der Animationsfilm 23 Barbiepuppen kippen um,[4] wurde auf dem Internationalen Filmfestival in Rotterdam aufgeführt.[5] 1994 gründete sie das Filmemacherinnen-Kollektiv „Freie Berliner Ischen“ (FBI), mit dem sie Super-8 Film-Shows veranstaltet.[6] Zusammen mit Gabriele Kahnert drehte sie 2007 ihren ersten langen Dokumentarfilm: Calexico Next Exit ist ein Roadmovie, das einer Gruppe leidenschaftlicher Fans der amerikanisch-deutschen TexMex-Band Calexico folgt. Im Mittelpunkt steht laut Wilfried Hippen nicht die Band, sondern „es wird versucht, der Wirkung ihrer Songs nachzuspüren“.[7] 2017 wurde der Film auf dem Hamburger Musikfilmfestival Unerhört! im Wettbewerb präsentiert.[8]
Sie ist Mitgründerin des Comic-Verlags Jochen Enterprises.
Filme (Auswahl)
- 23 Barbiepuppen kippen um, Animation (1988), International Film Festival Rotterdam
- Die Salzfrösche vom Hiddensee, Kurz-Spielfilm (2002), Internationale Kurzfilmtage Oberhausen
- Calexico Next Exit, Dokumentarfilm (2007, 85 Min.), Dokumentarfilmwoche Hamburg 2008;[9] Hamburger Musikfilmfestival 2017
- Bin ich reich? Bin ich reich? Bin ich reich? Kurzfilm (2015), im Wettbewerb des 32. Kurzfilm-Festivals Hamburg[10]
- Katzenlotto, Kurz-Experimentalfilm (2017), Internationales Frauenfilmfestival Dortmund/Köln
- Widerstand, Kurz-Spielfilm (2017), Internationales Kurzfilm-Festival Hamburg
Preise
- 1998: Erster Preis der Jury in der Kategorie ‚No Budget‘ für Schmetterlingsküsse, Internationales Kurzfilm-Festival Hamburg[11]
- 1999: 3sat-Award für Ja ja die schönste auf der Welt ist meine Bar (Did you Happen to See the most Beautiful Bar in the World), Internationale Kurzfilmtage Oberhausen[12]
- 2006: Lifetime Achievement Award für Super 8 Filme, Images Festival Toronto
Stipendien
- 2008 und 2013: Artist in Residence im Echo Park Film Center, Los Angeles.[13]
- 2012: Artist in Residence der Liaison of Independent Filmmakers of Toronto (LIFT) und des Goethe-Instituts in Toronto.[14]
Weblinks
- Literatur von und über Dagie Brundert in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Dagie Brundert Website
- Dagie Brundert in der Internet Movie Database (englisch)
- Dagie Brundert bei filmportal.de
- Dagie Brundert auf Kunstaspekte
- calexiconextexit.com
Einzelnachweise
- Kathryn Ramey: Experimental Filmmaking. Break the Machine, Focal Press-Routledge, 2013, ISBN 978-0240823966, S. 211
- Luc-Carolin Ziemann: Dagie Brundert: Leben und Filmen im Super-8 Paralleluniversum, Shortfilm.de. Kurzfilm Magazin (Bundesverband Deutscher Kurzfilm), 25. Juni 2007
- Yum Yum Soups: Zu Gast bei Dagie, Filmkorn, 19. August 2015; Patrick Müller: Kunst kommt von Kaffee, Filmkorn, 21. September 2015;
- Beseelt von den Rätseln dieser Welt, Mittelbayerische Zeitung, 17. März 2010
- Website des IFF Rotterdam
- Detlef Kuhlbrodt: Bitte lächeln! Taz. 5. November 1994
- Wilfried Hippen: Blue Notes auf der Leinwand, Taz, 10. April 2008
- Music Film Contest. Filme 2017. Unerhört! Musilfilmfestival Hamburg
- Mexico – Next Exit, Dagie Brunert & Gabriele Kahnert, 5. Dokumentarfilmwoche Hamburg 2008
- IKFF Hamburg – Deutscher Wettbewerb Best of, 2016
- Best of 20 years Three-Minute-Quickie, International Short Film Festival Hamburg 2007
- International Short Film Festival Oberhausen. Award Winners. The awards of the German competition 1999
- 2008 Artist In Residence: Dagie Brundert, Echo Park Film Center
- Dagie Brundert - Goethe-Institut/LIFT Residency Spring 2012