DB-Baureihe Klv 20
Der Kleinwagen Klv 20 ist ein Nebenfahrzeug (Bahnmeisterei-Draisine) für Streckenbereisungszwecke und Instandhaltungsarbeiten an Bahnanlagen (z. B. Signal- und Fernmeldeanlagen) der Deutschen Bundesbahn.
Klv 20 | |
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Klv 20 im DGEG-Eisenbahnmuseum Neustadt/Weinstraße | |
Nummerierung: | 5001–5015 (Beilhack), 5016–5030 (WMD), 5031 (Prototyp) |
Anzahl: | 31 |
Hersteller: | Beilhack, WMD |
Baujahr(e): | 1954–1955 |
Bauart: | 1A bm |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge: | 4100 mm |
Höhe: | 1900 mm |
Breite: | 1700 mm |
Gesamtradstand: | 2400 mm |
Leermasse: | 1400 kg |
Lademasse: | 800 kg |
Radsatzfahrmasse: | 1100 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 70 km/h |
Installierte Leistung: | 17,65 kW (24 PS); 21 kW (28 PS) |
Treibraddurchmesser: | 550 mm |
Motorbauart: | luftgekühlter Vierzylinder-4-Takt-Ottomotor |
Leistungsübertragung: | mechanisches Vierganggetriebe |
Tankinhalt: | 40 l |
Bremse: | hydraulische Fußpedalbremse mechanische Feststellbremse |
Sitzplätze: | 7 |
Entwicklung
Die Deutsche Bundesbahn orderte im Jahr 1954/1955 neue Betriebsamts-Draisinen. Nachdem ein Prototyp mit einer VW-Bus-Karosserie vom T1 ausgestattet worden war, wurden bei Beilhack und WMD je 15 Stück geordert. Es erwies sich als vorteilhaft, auf Großserientechnik aus dem Automobilbau zurückzugreifen. Die Karosserie wurde übernommen, ebenso wie der luftgekühlte Boxermotor mit 28 PS (21 kW) Leistung. Die VW-Karosserie wurde auf einen geschweißten Rahmen gesetzt. Bis 1977 waren bei der DB alle Fahrzeuge ausgemustert. Teilweise wurden sie von anderen Bahnbetrieben oder museal übernommen. Sieben Fahrzeuge sind noch erhalten.
Antrieb
Die Klv 20 sind mit dem luftgekühlten VW-Industriemotor mit 28 PS (21 kW) ausgerüstet, der dem Motor des VW-Käfers ähnelt. Die Kraftübertragung erfolgt über Kupplung und Schaltgetriebe aus dem Automobilbau, es sind vier Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang vorhanden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 70 km/h.
Hebe- und Drehvorrichtung
Die Klv 20 sind wie auch andere Kleinwagen mit einer mechanischen Hebe- und Drehvorrichtung ausgerüstet. Sie besteht aus einem mittig unter dem Fahrzeug befindlichen Stahlprofilgestell, das mittels Handkurbel vom hinteren Fahrzeugende aus abgesenkt werden kann und sich dann auf den Schienen abstützt. Das Fahrzeug wird dadurch im Bereich seines Schwerpunktes unterstützt, so dass eine Person ausreicht, um es in die andere Fahrtrichtung zu drehen oder auch rechtwinklig zum Gleis auszusetzen.
Literatur
Oliver Strüber: Die „Urenkel“ des Herrn Drais. In: eisenbahn-magazin. Nr. 8, 2017, ISSN 0342-1902, S. 48–51.