Cymatium
Cymatium, deutsch auch die Kehlleiste,[1] ist der Name einer Schneckengattung aus der Familie der Tritonschnecken, die mit bis zu 100 Arten in allen tropischen Regionen der Weltmeere vertreten ist. Die kleinen bis großen Schnecken leben räuberisch, wobei die Beutetiere je nach Art variieren.
Cymatium | ||||||||||||
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Cymatium spec. bei Alor, Indonesien | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cymatium | ||||||||||||
Röding, 1798 |
Merkmale
Die rechtsgewundenen Gehäuse der Cymatium-Arten sind wie bei anderen trochospiral, also nicht in einer Ebene, sondern dreidimensional aufgerollt. Die Schnecken sind deutlich kleiner als die Tritonshörner (Gattung Charonia). In den Formen und Größen der Gehäuse wie in der Länge des Siphonalkanals gibt es eine größere Bandbreite.
Die meisten Cymatium-Arten leben in eher seichten tropischen Gewässern, es gibt aber auch einige Arten in gemäßigten Breiten und in Tiefen bis etwa 400 Meter.
Alle Cymatium-Arten sind getrenntgeschlechtlich und haben innere Befruchtung. Die Weibchen legen zahlreiche Eikapseln ab, die jeweils mehrere tausend Eier enthalten können. Es gibt keine Nähreier. Die Veliger-Larven machen bis zu ihrer Metamorphose eine pelagische Phase durch, die bei einigen Arten mehrere Monate dauert und diesen so zu einer weiten Verbreitung verhilft.
Alle bisher untersuchten Vertreter der Gattung Cymatium sind Fleischfresser, die sich je nach Art von Seescheiden, Röhrenwürmern, Muscheln, Schnecken oder Stachelhäutern, daneben auch von Aas ernähren. Mit Hilfe des sauren Speichels werden die Beutetiere gelähmt und ihr Kalkskelett aufgeweicht. Einige Cymatium-Arten, insbesondere Cymatium muricinum, können zu einem Problem in Muschelzuchten werden. Die winzigen Veliger-Larven der Schnecken können in Muschelkäfige eindringen, welche die Muscheln vor Fressfeinden schützen sollen, und nach ihrer Metamorphose als fertige Tritonschnecken im Käfig auf Beutejagd gehen.[2]
Während einige Cymatium-Arten in der Lage sind, auch Kegelschnecken zu erbeuten, treten einige Kegelschneckenarten wiederum als Fressfeinde von Cymatium auf, darunter Conus textile und Conus pennaceus.[3][2]
Systematik
Für die Gattung Cymatium sind ungefähr 100 Arten und mindestens 10 Unterarten beschrieben worden. In jüngster Zeit ist die Gattung in mehrere kleinere aufgeteilt worden.[4]
Literatur
- Betty Jean Piech: Ranellidae and Personidae: A Classification of Recent Species. Delaware Museum of Natural History, Wilmington Del. 1995, OCLC 33600855, 60 S.
- Thomas Henning, Jens Hemmen: Ranellidae and Personidae of the World. Christa Hemmen, Wiesbaden 1993, ISBN 978-3-925919-16-9.
- Frank Riedel: Ursprung und Evolution der "höheren" Caenogastropoda. Berliner Geowissenschaftliche Abhandlungen, Reihe E, Band 32, Berlin 2000, 240 S., ISBN 3-89582-077-6.
Einzelnachweise
- Peter Friedrich Röding (1798): Museum Boltenianum, sive, Catalogus cimeliorum e tribus regnis naturae quae olim collegerat Joa. Fried. Bolten: pars secunda continens conchylia sive testacea univalvia, bivalvia et multivalvia. Nachdruck durch British Museum, London 1906. Seite 129, Lade 67, Cymatium, Die Kehl – Leiste.
- Hugh Govan: Cymatium muricinum and Other Ranellid Gastropods: Major Predators of Cultured Tridacnid Clams (PDF; 3,0 MB). ICLARM Technical Reports 49. Manila, 1995. 150 pages.
- Alan J. Kohn: Ecology of Conus in Hawaii. In: E. Alison Kay (ed.): A Natural History of the Hawaiian Islands: Selected Readings II. University of Hawaii Press, 1994, ISBN 978-0-8248-1659-9, S. 210–254.
- World Register of Marine Species, World Marine Mollusca database: Cymatium Röding, 1798
Weblinks
- Fischhaus Zepkow: Familie Ranellidae – Tritonschnecken
- Jaxshells: The Genus Cymatium Röding, 1798
- Ranellidae (= Cymatiidae) - Triton shells (Bestimmungsschlüssel, englisch, auf der Seite der FAO). Aus: J.M. Poutiers: Gastropods. In: Kent E. Carpenter, Volker H. Niem (eds.): FAO Species identification guide for fishery purposes. The living marine resources of the Western Central Pacific. Volume 1: Seaweeds, corals, bivalves and gastropods. Food and Agriculture Organization of the United Nations, Rome, 1998.