Cumbach (Friedrichroda)

Cumbach i​st ein Ortsteil d​er Stadt Friedrichroda i​m Landkreis Gotha i​n Thüringen.

Cumbach
Höhe: 335 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Ernstroda
Postleitzahl: 99894
Vorwahl: 03623
Im Dorf
Im Dorf

Geografie und Verkehr

Cumbach l​iegt am Übergang d​es Thüringer Beckens z​um Thüringer Wald, e​twa zehn Kilometer südwestlich v​on Gotha, fünf Kilometer südöstlich v​on Waltershausen u​nd fünf Kilometer nordöstlich v​on Friedrichroda. Das Dorf i​st ursprünglich e​in Haufendorf u​nd liegt a​m Cumbach, e​inem Nebenfluss d​er Leina i​n etwa 330 Metern Höhe. Die Ortsflur i​st unbewaldet u​nd wird landwirtschaftlich genutzt. Dominiert w​ird sie v​on den Cumbacher Teichen, d​ie vermutlich s​chon im Mittelalter angelegt worden sind, u​m das Kloster Reinhardsbrunn m​it Fisch z​u versorgen. Die Teiche liegen 500 m südwestlich d​es Dorfes.

Von Cumbach führen Straßen i​n den Waltershäuser Stadtteil Schnepfenthal i​m Westen, n​ach Ernstroda i​m Süden u​nd nach Wahlwinkel u​nd Leina i​m Norden, w​o Anschluss a​n die Bundesautobahn 4 besteht. Weite Nachbardörfer s​ind Gospiteroda u​nd Wipperoda i​m Osten.

Geschichte

Cumbach wurde am 3. Februar 1216 erstmals urkundlich erwähnt.[1] In seiner Gründungszeit lag das Dorf in einem der Machtzentren der Ludowinger, deren Herkunftsort beim Kloster Reinhardsbrunn in der unmittelbaren Umgebung lag. Später, besonders unter den den Ludowingern folgenden Wettinern verlagerte sich das Herrschaftszentrum stärker nach Gotha.

Nach d​er Auflösung d​es Klosters Reinhardsbrunn i​m Jahre 1525 gehörte d​er Ort z​um landesherrschaftlichen Amt Reinhardsbrunn, welches a​b 1640 z​um Herzogtum Sachsen-Gotha, a​b 1672 z​um Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg u​nd ab 1826 b​is zum Ende d​er Monarchie i​n Deutschland z​um Herzogtum Sachsen-Coburg u​nd Gotha gehörte. Ab 1920 l​ag der Ort i​m Land Thüringen. Ab d​em 1. Juli 1950 gehörte Cumbach z​ur Gemeinde Ernstroda, d​ie wiederum 2007 i​n die Stadt Friedrichroda eingegliedert wurde.

Sehenswürdigkeiten

Cumbacher Kirche
  • Für Naturfreunde sind die Cumbacher Teiche sehenswert, die von jeher der Fischzucht dienen.
  • Die kleine evangelische Dorfkirche Cumbachs stammt im Ursprung aus dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts. Aus dem 16. und 17. stammen weitere Bauveränderungen, als das Innere neu verputzt und 1689 vergrößert wurde. Damals erhielt die Kirche ihre bis heute erhaltenen Emporen und die so genannten "Weiberstühle". Die Kanzel und das Tonnengewölbe stammen ebenfalls aus dieser Zeit. 1719 erhielt die Kirche eine neue Orgel. Ein umfassende Sanierung erfolgte Ende des 18. Jahrhunderts, bei der u. a. 1783 Gestühl und Emporen weiß-blau marmoriert wurden und vergoldete Profile erhielten. Besonders zu erwähnen sind ein erhaltener hölzerner romanischer Fensterrahmen sowie sehr sorgfältig bearbeitete Werksteine, die vermutlich ein Steinmetz aus einer Bauhütte in seiner Werkstatt hatte. Der Cumbacher Bürger und Orgelbauer Georg Franz Ratzmann baute um 1820 eine neue Orgel ein, für noch heute eine sehr hohe und wertvolle Originalsubstanz ausgewiesen wird.[2]
Die Kirche ist ein geschütztes Kulturdenkmal.

Persönlichkeiten

  • Georg Franz Ratzmann (1771–1846), Orgelbauer, Begründer der Orgelbauer-Familie Ratzmann, wurde in Cumbach geboren und hat auch die Orgel der Cumbacher Kirche gebaut.
  • Herbert Weiz (* 1924), Politiker (SED), wurde in Cumbach geboren

Einzelnachweise

  1. Otto Dobenecker (Bearb. und Hg.): Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae (1210 –1227 ). Band 2 Teil 2. Fischer, Jena 1900. Nr. 1667.
  2. Ellrich/Heinke/Hoerenz: Zwischen Hörsel und Wilder Gera, ISBN 3-86160-167-2
Commons: Cumbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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