Creux-Genat
Creux-Genat | ||||
---|---|---|---|---|
Der wassergefüllte Quelltrichter, kurz nach einer Schüttungsperiode im Mai 2013 | ||||
Lage | ||||
Land oder Region | Bezirk Porrentruy, Kanton Jura, (Schweiz) | |||
Koordinaten | 47° 23′ 47″ N, 7° 1′ 38″ O | |||
| ||||
Geologie | ||||
Gebirge | Jura | |||
Quelltyp | Karstquelle | |||
Austrittsart | Quelltopf | |||
Gestein | Kalkstein | |||
Hydrologie | ||||
Flusssystem | Rhone | |||
Vorfluter | Ajoulote → Allaine → Doubs → Saône → Rhone → Mittelmeer | |||
Tiefe | 15 m |
Die temporäre Karstquelle Creux-Genat (auch Creugenat genannt) liegt auf dem Gemeindeboden von Haute-Ajoie im Kanton Jura der Schweiz.
Der Höhleneingang liegt in einem Trockental in dem Gebiet von Chevenez, das vom unterirdischen Bach Ajoulote entwässert wird. Die Ajoulote kommt mitten in Pruntrut in der Beuchire-Quelle zu Tage und mündet in die Allaine. Der Höhleneingang liegt am Fusse einer rund 15 m tiefen Doline.
Die Karstquelle schüttet durchschnittlich etwa vier- bis fünfmal pro Jahr Wasser, meist nach langanhaltenden Regenfällen oder in Zeiten intensiver Schneeschmelze. Bei extremem Hochwasser fließt eine Wassermenge von bis zu 20 m³/Sekunde aus der Doline und überflutet das Tal.
Ausdehnung
Das Höhlensystem hat eine vermessene Länge von 2125 m und eine Vertikalausdehnung von 20 m. Längere Strecken der Höhle befinden sich unter Wasser.
Geschichte
Die ersten naturwissenschaftlichen Untersuchungen für das Phänomen der Wasserausbrüche aus dem Creux-Genat erfolgten Ende des 18. Jahrhunderts. Die ersten speläologischen Forschungen wurden 1933 durchgeführt. Der erste Tauchvorstoss im Quellsiphon fand im Winter 1934 statt. Nach mehreren Tauchvorstössen mittels Helmtauchgerät und Luftschlauch wurde in 125 m Entfernung vom Eingang eine Auftauchstelle gefunden.
Die zweite Forschungsperiode begann 1973. Mittels moderner Ausrüstung wurde die Forschung vorangetrieben. In den folgenden zehn Jahren konnte das Gangsystem auf den heutigen Kenntnisstand erkundet werden. Ein weiterer Vorstoss erfolgte im Sommer 2000. Bei diesem Vorstoss wurde der Quellsiphon leergepumpt und das Gangsystem auf einer weiten Strecke befahren.
Die Gangsysteme des Creux-Genat sind noch nicht abschließend erforscht. Die Weiterforschung ist Höhlentauchern vorbehalten.
Geologie
Die Höhlengänge folgen den Klüften und Schichtfugen im Kalke des Kimmeridgien und Séquanien.
Etymologie
Der Name Creux-Genat (auch Creugenat genannt) bedeutet in der jurassischen Mundart so viel wie Hexenloch.
Siehe auch
Weblinks
- Archivseite Estavelle du Creugenat, Jura (aus der Zeitschrift Stalactite Nr. 2002, Seite 41–50) (Memento vom 24. April 2008 im Internet Archive)
- Archivseite Topografische Pläne vom Eingangsbereich (Memento vom 21. April 2008 im Internet Archive)