Corona Danica
Die Corona Danica (lateinisch für „Dänische Krone“) ist ein 1618 unter König Christian IV. von Dänemark und Norwegen (1588–1648) neu eingeführter Münztyp im Wert von zunächst 1 1⁄2 Reichstalern.[1][2] Sie ist die ursprüngliche Dänische Krone, eine Talermünze,[3] die nur kurzzeitig geprägt wurde. Der Münzname ist Teil der Legende der Rückseite.
Münzgeschichte
Im Jahr 1618 führte Christian IV. die Corona Danica ein, weil aus der bisherigen Mark ohne Abwertung kein Gewinn erzielt werden konnte.
- 1 Corona Danica = 96 Kroneskilling
Der Name „Krone“ des neuen Münztyps ist nach Kahnt vom Münzbild der Rückseite abgeleitet.[4] Nach v. Schrötter hatte Christian IV. die Benennung vom Land seines Schwagers Jakob I. von England übernommen (siehe Crown). Das erleichterte die Einführung des neuen Münztyps.[5]
Christian IV. gab die Corona Danica, die spätere Doppelkrone,[6] für 1 1⁄2 Reichstaler aus. Demnach müsste sie 38,7 Gramm Silber enthalten.[7] Sie war jedoch 13 3⁄4 lötig und enthielt nur 32,5 Gramm Silber. Dadurch konnte ein Münzgewinn von etwa 11 % erzielt werden. Wegen dieser offensichtlichen Münzverfälschung musste die Corona Danica 1625 auf 1 1⁄3 Reichstaler abgewertet werden.[8]
„Die Münz[ver]fälschung war also offenbar. In wenigen Jahren ging der Bevölkerung ein Licht auf und im Jahr 1625 musste die [Corona Danica] auf 1 1⁄3 Species [Rigsdaler Species] herab gesetzt werden.“[9]
Die ursprüngliche Krone wurde danach nur noch selten geprägt und verlor ihre Bedeutung.
Die Ausmünzung erfolgte im Kopenhagener Schloss. Dort befand sich die Münzstätte Kopenhagen.[10]
Spätere dänische Kronen entsprachen im Gewicht etwa der Hälfte der Corona Danica. Nach der Speciestalerprägung wurde die Krone schließlich zur Hauptwährung von Dänemark und Norwegen.[11]
Münzbeschreibung
(Die Beschreibung betrifft die oben abgebildete Münze.)
Die neu eingeführte Münze Corona Danica Christians IV. von Dänemark ist ein 2-Kronen-Stück (Doppelkrone) von 1618 mit dem Münzmeisterzeichen Kleeblatt des Münzmeisters Nikolaus Schwabe[12] der Münzstätte Kopenhagen. Die Silbermünze hat einen Durchmesser von 46 Millimetern[13] und wiegt zirka 37,8 Gramm. Sie ist eine Talermünze (ebenso wie die englischen Silber-Crowns – siehe Cromwelltaler) und kommt auch mit der Jahreszahl 1619 vor.
Vorderseite
Die Vorderseite zeigt den stehenden bekrönten König im Harnisch. Mit der rechten Hand schultert er das Zepter, mit der linken fasst er das Schwert am Griff. Die römische Zahl IIII zwischen den Füßen des Königs ist die Wertangabe „4 Mark Danske“.[14]
- Umschrift: CHRISTIANUS • D(ei) : G(ratia) : DANIӔ • (Fortsetzung der Umschrift auf der Rückseite)
Rückseite
Auf der Rückseite ist die Krone Cristians IV. aufgeprägt.
- Äußere Umschrift: NORVEGI(ae) : VANDALO(rum) : GOTORU(m) : Q(ue) • REX • 1618 (Fortsetzung der Umschrift der Vorderseite)
- Übersetzung der Umschrift beider Seiten: Christian, von Gottes Gnaden König von Dänemark, Norwegen, der Vandalen und der Goten.
Mit Vandalen sind Wenden gemeint. Der Anspruch des Königreichs bezieht sich auf den Ostseeraum. Zwischen Vandalen und Wenden wurde meist nicht unterschieden.[15]
- Innere Umschrift oben (Buchstaben): • R(egna) • F(irmat) • P(ietas)
- Übersetzung: Frömmigkeit stärkt das Reich, das ist der Wahlspruch Christians IV. Im Volksmund wurden die Buchstaben jedoch zutreffend umgedeutet in Riget Fattes Penge, Dem Reich mangelt es an Geld.
- Innere Umschrift unten: CORONA • DANICA •
- Übersetzung: Dänische Krone.
Nachbildung
Von dem 1618 neu eingeführten Münztyp Corona Danica wurde eine als Kopie bezeichnete Nachbildung angefertigt, die vorbildlich gekennzeichnet ist. Die Vorder- und Rückseite dieser Prägung ist mit KOPI sowie mit DANMARKS MØNTSKAT versehen. Die Kennzeichnung befindet sich in einer außerhalb des Münzbildes vorhandenen Ringfläche. Manipulationen, die zu Fälschungen werden können, sind damit ausgeschlossen. Außerdem beträgt der Durchmesser nur 38,6 Millimeter.[16]
Einzelnachweise
- Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 78: Siehe unter „Corona Danica“
- Friedrich von Schrötter, N. Bauer, K. Regling, A. Suhle, R. Vasmer, J. Wilcke: Wörterbuch der Münzkunde, Berlin 1970 (Nachdruck der Originalausgabe von 1930) S. 113: siehe „Corona Danica“
- Friedrich von Schrötter, N. Bauer, K. Regling, A. Suhle, R. Vasmer, J. Wilcke: Wörterbuch der Münzkunde, Berlin 1970 (Nachdruck der Originalausgabe von 1930) S. 113: Talermünze
- Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 78: Vom Münzbild der Rückseite abgeleitet
- Friedrich von Schrötter, N. Bauer, K. Regling, A. Suhle, R. Vasmer, J. Wilcke: Wörterbuch der Münzkunde, Berlin 1970 (Nachdruck der Originalausgabe von 1930) S. 113: „[…] wodurch die neue Münze einen gewissen Kredit bekam.“
- v. Schrötter S. 113: „die spätere Doppelkrone“
- Helmut Kahnt S. 78, v. Schrotter S. 113, Heinz Fengler S. 58
- Heinz Fengler, Gerd Gierow, Willy Unger: transpress-Lexikon Numismatik, Berlin 1976, S. 58
- Friedrich von Schrötter, N. Bauer, K. Regling, A. Suhle, R. Vasmer, J. Wilcke: Wörterbuch der Münzkunde, Berlin 1970 (Nachdruck der Originalausgabe von 1930) S. 113: Hier als Fälschung bezeichnet.
- colnect Münzstätte Kopenhagen, im Schloss Kopenhagen
- Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 78: Die späteren dänischen Kronen
- Künker: Münzmeister Nikolaus Schwabe
- numista: Durchmesser 46 mm
- Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z, Regenstauf 2005, S. 78: 4 Mark Danske
- numista: the Wends and the Goths
- montbutikken: Corona Danica-Nachbildung