Cornelis Schalker
Cornelis („Cees/Kees“) Johannes Pieter Schalker (* 31. Juli 1890 in Den Haag; † 12. Februar 1944 in Scheveningen) war ein niederländischer, kommunistischer Politiker und Widerstandskämpfer gegen die deutsche Besatzung.
Leben
Schalker besuchte die Volksschule und die Handelsabendschule in Delft. Er arbeitete bis 1933 als kaufmännischer Angestellter bei „Calvé“ in Delft. 1914 trat er der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (niederländisch Sociaal-Democratische Arbeiderspartij, SDAP) bei. 1916 wechselte er zur marxistischen Sozialdemokratischen Partei (niederländisch Sociaal-Democratische Partij, SDP), aus der im November 1918 die Kommunistische Partei Hollands (niederländisch Communistische Partij Holland, CPH) hervorging. Sie wurde 1935 in Kommunistische Partei der Niederlande (niederländisch Communistische Partij van Nederland, CPN) umbenannt.
Von Dezember 1919 bis April 1929 war Schalker Mitglied des Delfter Gemeinderates, von September 1931 bis Juli 1937 war er Mitglied des Gemeinderates von Amsterdam. Von Juli 1933 bis Juni 1937 war er Abgeordneter der Zweiten Kammer des niederländischen Parlaments. Im Parlament war er Sprecher seiner Partei für Landwirtschaft und Außenpolitik.
1925 wurde Schalker in das ZK der KP Hollands gewählt. 1929/30 wirkte Schalker als Sekretär des Provinzkomitees Südholland der KP. Ab 1930 war er Politischer Sekretär des ZK der KP Hollands. Auf dem VII. Weltkongress der Komintern wurde er im Sommer 1935 zum Kandidaten des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI) gewählt. 1937/1938 vertrat er die KP der Niederlande bei der Komintern in Moskau. 1938 wurde er Sekretär des ZK der KP der Niederlande und war von 1938 bis zu seinem Tode Vorsitzender der Rotterdamer KP. 1939/40 gehörte er als Mitglied dem Gemeinderat von Rotterdam an.
Nach der Besetzung der Niederlande durch die Wehrmacht im Mai 1940 wurde Schalker Mitglied der illegalen Leitung der KP der Niederlande. Er war Organisator der illegalen Parteizeitung De Waarheid, die im November 1940 erstmals erschien. Er nahm aktiv am Widerstand gegen die NS-Besatzer teil. Am 14. November 1943 wurde Schalker in Utrecht verhaftet. Er wurde im Gefängnis von Scheveningen – dem sogenannten „Oranjehotel“ – inhaftiert und am 12. Februar 1944 in der Waalsdorpervlakte erschossen.
Familie
Schalker war seit 1914 verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter. Sein Sohn, Jan Schalker (1914–1978), war nach dem Krieg ebenfalls ein bekannter kommunistischer Politiker.
Literatur
- Схалкер (Schalker), Корнелис. In: Большая советская энциклопедия. Dritte Auflage. Издательство «Советская энциклопедия», Moskau 1969–1978 (russisch).
- Branko M. Lazić (Hrsg.): Biographical Dictionary of the Comintern. Hoover Press, Stanford 1986, ISBN 0817984011, S. 413 (englisch; fehlerhaft).